Foto: Hartlauer

Der Foto- und Elektrohändler Hartlauer mit Sitz in Steyr hat seinen Umsatz 2014 um 5,5 Prozent auf brutto (inkl. Mehrwertsteuer) 244 Mio. Euro gesteigert. Im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe) forderte Firmenchef Robert Hartlauer einen "Arbeitsplatz-Bonus".

Online-Anteil unter 10 Prozent

Das EGT sei von 1,9 auf 2,4 Mio. Euro gewachsen, ergänzte Hartlauer am Nachmittag gegenüber der APA. Er sei mit dem Jahr zufrieden. Im Vorjahr seien 4,4 Mio. Euro in die Modernisierung gesteckt worden. Die Kette umfasst derzeit 161 Filialen mit 1.450 Mitarbeitern. Shop-in-Shop-Konzepte seien nicht angedacht. Der Anteil des Online-Geschäfts am Unsatz liege derzeit unter 10 Prozent, dort sieht Hartlauer für sein Unternehmen auch die Grenze.

Im Fotobereich ortet Hartlauer einen Wandel: Angesichts der immer besser werdenden Smartphone-Kameras sinke der Bedarf an Einstiegsmodellen. Allerdings gebe es einen Wechsel zu hochwertigen Geräten. Sein Unternehmen habe die Stückzahlen halten können, müsse sich aber noch mehr in Richtung eines hochwertigen Fotohändlers entwickeln. Derzeit gebe es etwa noch zu wenig Qualitäts-Kameras, die mit den Handys kommunizieren.

Roaming-Wegfall "hat Kunden mehr geschadet"

Die Handy-Tarife werden nach Hartlauers Einschätzung wegen der EU-Roaming-Regulierung nicht weiter sinken. "Der Wegfall der Roaming-Einnahmen ist für die heimischen Netzbetreiber teuer und hat den österreichischen Handykunden mehr geschadet als genutzt", findet er.

Auch wenn er selbst nicht in die Politik wolle, wie er betonte, geht er mit selbiger hart ins Gericht: Er sei enttäuscht, dass es keine wirkliche Verwaltungsreform gegeben habe, so Hartlauer. Österreich sei bei Steuern und Verwaltungskosten am oberen Limit, zudem frage er sich, wieso man 14 Krankenkassen brauche.

Der Fotohändler vermisst langfristige Modelle, die Arbeitgeber mit vielen Beschäftigten steuerlich besserstellen. "Es kann irgendwo nicht sein, dass ein Unternehmen mit einem Mitarbeiter, das zehn Millionen Euro Umsatz in Österreich macht, die gleiche steuerliche Belastung hat wie ein Unternehmen, das mit 40 Mitarbeitern diesen Umsatz macht." Er könne sich etwa vorstellen, für diese Betriebe Lohnnebenkosten zu senken, regte Hartlauer an. (APA, 9.4.2015)