Wien – Die Pkw-Neuzulassungen gehen seit drei Jahren österreichweit markant zurück. Im Vorjahr wurde dieser Trend erstmals seit vielen Jahren auch bei Gebrauchtwagen festgestellt. Die Leute wechseln weniger oft das Auto, sagte Norbert Griesmayer, Chef der aufs Autogeschäft spezialisierten VAV Versicherung.

In einer von der VAV in Auftrag gegebenen Studie wird festgehalten, dass speziell in Wien, aber nicht nur, ein Trend hin zu Öffis bemerkbar sei, vor allem auf dem Weg zur Arbeit. Laut aktueller Mobilitätsstudie bezeichnet jeder fünfte Befragte die Kosten für das Auto als irrelevant, was bei rekordverdächtigen rund 60 Prozent Firmenautoanteil auch nicht wundert. 2009 waren 44 Prozent der Neuzulassungen Firmenautos, im Vorjahr schon 63,2 Prozent. Im Gesamtbestand waren voriges Jahr 14,1 Prozent der Fahrzeuge Firmenautos (inklusive Gebietskörperschaften, juristische Personen).

Kosten für Sprit

Sprit ist zwar noch immer der am häufigsten genannte Kostenfaktor, der die Verwendung eines Autos entscheidend beeinflusst. Doch holen – nach Reparaturen, Versicherung sowie Steuern und Abgaben – mittlerweile die Parkgebühren auf, ergab die Befragung von 1.000 Personen im Februar und März. Griesmayr: "Parkraumbewirtschaftung ist ein anderes Wort für Abkassieren."

Knapp drei Viertel der Österreicher steigen mindestens einmal pro Woche in den Wagen, Männer etwas öfter als Frauen, Jüngere mehr als Ältere und auf dem Land häufiger als in der Stadt. Anteilsmäßig mehr wird das Auto für die Gestaltung des privaten Lebens eingesetzt und weniger für Fahrten zum und vom Arbeitsplatz.

88 Prozent der Befragten sagen, sie verwenden ihr Auto zum Einkaufen, 2014 waren das 89 Prozent. Für Freizeitzwecke nutzen 85 (91) Prozent den fahrbaren Untersatz, für sonstige Besorgungen 83 (87) Prozent. Stark gesunken – von 60 auf 52 Prozent – ist die Verwendung zum und vom Arbeitsplatz. (cr, DER STANDARD, 9.4.2015)