Washington - Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Brennan, hat die Kritik an der Atomvereinbarung mit dem Iran mit scharfen Worten zurückgewiesen. Diejenigen, "die sagen, dass diese Vereinbarung dem Iran den Weg zu einer Bombe bereitet, sind aus meiner Sicht vollkommen unaufrichtig, wenn sie die Fakten kennen, verstehen, was für ein (Atom-)Programm benötigt wird."

Brennan äußerte sich am Dienstag (Ortszeit) bei einer Veranstaltung an der US-Eliteuniversität Harvard. Die Einigung mit Teheran beinhalte nicht nur einen Stopp der Anreicherung von Uran und Plutonium, sondern auch sehr strenge Inspektionen der iranischen Atomanlagen, sagte Brennan. "Ich bin ganz sicher angenehm überrascht, dass die Iraner so vielem zugestimmt haben." Dies betreffe auch die Verringerung der Zahl ihrer Zentrifugen und ihres radioaktiv angereicherten Materials. "Niemand hätte am Anfang je gedacht, dass sie das tun würden", fügte der CIA-Chef hinzu. Ein solideres Abkommen habe nicht erzielt werden können.

Brennan zeigte jedoch Verständnis für die Sorge, der Iran könne nach einer Lockerung der internationalen Sanktionen gegen das Land "in der Region mehr Probleme" bereiten. Das Abkommen sorge aber immerhin dafür, dass der Iran keine Atomwaffen herstellen könne.

Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland hatten sich in der vergangenen Woche in Lausanne mit dem Iran auf ein Rahmenabkommen geeinigt, das dem Land die friedliche Nutzung der Kernenergie ohne die Möglichkeit zur Herstellung von Atomwaffen erlauben soll. Bis Ende Juni soll ein finales Abkommen stehen. Hält sich der Iran an die Vorgaben, sollen die internationalen Sanktionen aufgehoben werden. Scharfe Kritik an dem Rahmenabkommen kam unter anderem von der israelischen Regierung. (APA, 8.4.2015)