Oxygen OS kämpft noch mit Kinderkrankheiten.

Foto: OnePlus

Nach Streitigkeiten mit Cyanogenmod gab das Unternehmen OnePlus im vergangenen Jahr bekannt, künftig eine eigene Firmware für das eigene "One"-Smartphone zu liefern. Deren Entwicklung stand bislang nicht unter dem besten Stern. Nach insgesamt gut zwei Monaten Verzögerung erschien die erste Version von Oxygen OS nun kurz vor Ostern.

Versprochen wurde ein "sauberes" System, das nahe an "Stock Android" sein und sich unnützer Funktionen entledigen sollte. Das liefert die Software im Prinzip auch, jedoch fehlt es an Mehrwert zur bisherigen Cyanogenmod-Firmware. Außerdem, so berichtet Golem, klagen viele User über Fehler.

Known Bugs

Zuerst zu den bekannten Einschränkungen und Bugs, die auch OnePlus offiziell listet. Beim Druck von Bildern kann sich der Druckdienst aufhängen. Anrufe können nicht per Knopf am Headset beendet werden. Der OTG-Anschluss erkennt derzeit nur Speicher mit FAT32-Dateisystem und der Dateimanager ist anfällig für Abstürze.

WLAN-Probleme, Akku-Defizit

Die Beschwerden gehen jedoch darüber hinaus. Einige Nutzer berichten von beeinträchtigter Geschwindigkeit von WLAN-Verbindungen ebenso wie Unterbrechungen bei mobilem Breitband. Auch soll es "Ghost Touches", also fehlerhaft ausgelöste Eingaben, beim Schreiben auf dem Onscreen-Keyboard geben. Dazu soll sich Oxygen OS negativ auf die Akkulaufzeit der Smartphones auswirken.

Die Installation erfordert aktuell zudem das Einspielen einer Custom Recovery. Ein Prozess, mit dem viele Nutzer nicht vertraut sind und der auch mit einem geringen Risiko verbunden ist, das Gerät zu beschädigen. Dementsprechend ist es wichtig, der Anleitung genau zu folgen, die es derzeit jedoch nicht in deutscher Sprache gibt.

Auch Cyanogenmod 12 verzögert

Oxygen OS erlaubt im Gegensatz zu einem unmodifizierten Android die Anpassung der Benachrichtigungsleiste nebst Icons für Schnelleinstellungen. Dazu kann das Gerät auch bei ausgeschaltetem Display mit Gesten aufgeweckt werden. Zudem kann der User entscheiden, ob er die kapazitiven Hardware-Tasten oder lieber Onscreen-Buttons für die Navigation nutzen möchte. Funktionen, die aber auch die Cyanogenmod-Implementation für das OnePlus One liefert.

Entwickelt wird Oxygen vom Team hinter der bekannten Paranoid Android Custom ROM. Derzeit basiert das System noch auf Android 5.0.2 und nicht auf der aktuellsten Ausgabe 5.1. Cyanogenmod 12, das ebenfalls Android 5 als Grundlage nutzt und ursprünglich für März angekündigt war, lässt derweil noch auf sich warten. (gpi, 07.04.2015)

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