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Boris Nemzow trafen vier tödliche Schüsse auf der Großen Moskwa-Brücke.

Foto: APA/HERWIG G. HÖLLER

Moskau – Für den Auftragsmord an dem Kremlgegner Boris Nemzow haben die Tatverdächtigen nach Angaben der Nebenklage einen Teil der Gesamtsumme von umgerechnet rund 240.000 Euro bereits erhalten. Das sagte Wadim Prochorow, der Anwalt der Familie Nemzow, am Montag der Agentur Interfax bei einem Gerichtstermin in Moskau.

"Ja, das ist die Wahrheit", antwortete er demnach auf die Frage, ob die teilweise Zahlung der 15 Millionen Rubel (etwa 240.000 Euro) erwiesen sei. Nach den tödlichen Schüssen auf den Gegner von Präsident Wladimir Putin am 27. Februar direkt vor dem Kreml waren fünf Männer aus dem Konfliktgebiet Nordkaukasus verhaftet worden. Die Bluttat hatte international Entsetzen ausgelöst. Das Motiv ist unklar, auch der Drahtzieher ist unbekannt.

Nach Darstellung von Prochorow wurde der 55 Jahre alte Nemzow hinterrücks mit einer schallgedämpften Pistole ermordet. Den Politiker trafen auf der Großen Moskwa-Brücke vier tödliche Schüsse. Die Waffe wird im Fluss vermutet.

In der Vorwoche hatte der als Schütze verdächtigte Saur D. aus dem früheren Kriegsgebiet Tschetschenien ein Geständnis widerrufen. Der ehemalige Vize-Kommandeur des tschetschenischen Bataillons Sewer (Norden) hatte behauptet, die Tat unter Folter gestanden zu haben. (APA, 6.4.2015)