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Zlatan Ibrahimovic erzielte zwar kein Tor, war aber trotzdem an vielen Schlüsselszenen maßgeblich beteiligt.

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Sieben Runden vor Schluss hat Paris Saint-Germain im spannenden Titelkampf der französischen Ligue 1 einen wichtigen Sieg gefeiert. Beim Titel- und Erzrivalen Olympique Marseille gab es für das Team von Laurent Blanc einen 3:2 (1:2)-Sieg. Damit ist man weiter Tabellenführer, einen Punkt vor Lyon (das am Samstag 3:1 bei Guingamp siegte). OM braucht als Dritter mit fünf Punkten Rückstand auf PSG bereits mehrere Ausrutscher der beiden führenden Teams

Zu einer wunderbaren Choreographie, die nahezu alle 65.000 Zuseher im frisch renovierten Stade Velodrome umfasste, marschierten die Spieler auf das Feld. Vor der größten Heimkulisse der Geschichte der Ligue 1 fand PSG dort die ersten Chancen vor, den ersten zählbaren Erfolg erarbeiten sich aber die Gastgeber. Andre-Pierre Gignac leitete mit einer spielverlagernden Flanke auf Dimitri Payet die Szene selbst sein, die er per Kopfball abschloss, als Payet den Ball zu ihm zurückflankte (30.).

Es dauerte lediglich fünf Minuten, bis ein Weltklasse-Schuss von Blaise Matuidi von der Strafraumgrenze genau ins Kreuzeck das Stade Velodrome verstummen ließ und die zuweilen hitzige Atmosphäre mitsamt geworfenen Gegenständen abwürgte. Schon vor dem Spiel war eine Scheibe des PSG-Teambus mit einem Golfball eingeworfen worden.

Packende Spiel mit hohem Tempo

Ein schlampiger Spielaufbau und folgender Ballverlust von Javier Pastore kurz vor der Pause genügte, und Gignac stellte den alten Vorsprung für die Heimmannschaft von Trainer Marcelo Bielsa wieder her. Der Ausgleich ließ nach dem Seitenwechsel aber nicht lange auf sich warten. Zlatan Ibrahimovic rutschte bei einem Freistoß aus, hatte dabei aber das Glück, dass der Ball dadurch genau bei Marquinhos landete und dieser ihn aus wenigen Metern ins Netz knallen konnte (49.).

Zwei Minuten später verschärfte sich die Situation für Olympique. Als Jeremy Morel vor Ibrahimovic zu klären versuchte und dabei den Ball m 2:3 ins eigene Tor beförderte. Der große Schwede vergab außerdem wenige Sekunden später per Kopf die Chance auf die mögliche Vorentscheidung. Im Gegenzug traf Gignac Marquinhos am Fünfer klar an der Hand, der Schiedsrichter entschied sich aber gegen den Elfmeterpfiff.

Chancen auf beiden Seiten - mehr davon aber für die Hauptstädter - schmückten eine temporeiche Partie. Die beste vergab Pastore mit einem freien Schuss aus kurzer Distanz (66.), der sein Ziel verfehlte. Bei anderen Gelegenheiten hielt Keeper Steve Mandanda OM im Spiel. Seine Vorderleute konnten die gute Leistung des Torhüters aber nicht mehr belohnen.

Der längst ausgewechselte Gignac holte sich in unschönen Szenen nach dem Spiel die Rote Karte und fehlt seinem Team damit in den nächsten Spielen.

Marseille verspielt die Meisterschaft möglicherweise in den "großen" Spielen. In den bisherigen fünf Begegnungen mit Lyon, Paris und Monaco (das am Dienstag gegen Montpellier auf einen Punkt an OM heranrücken könnte, aber noch nach Marseille muss) holte man nur lediglich Punkt. (tsc, derStandard.at, 5.4.2015)