New York - Russland fordert eine Unterbrechung der von Saudi-Arabien angeführten Luftangriffe im Jemen. Russland brachte am Samstag einen entsprechenden Resolutionsentwurf unter den 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats in Umlauf.

Darin hieß es, die Luftschläge müssten ausgesetzt werden, damit schnell, sicher und ungehindert humanitäre Hilfe geleistet werden könne. Zudem könnten ausländische Zivilisten und Diplomaten aus dem Land gebracht werden.

Rotes Kreuz: Wege für Hilfslieferungen öffnen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) forderte eine Einstellung der Kampfhandlungen für 24 Stunden. In dieser Zeit sollten lebenswichtige Medikamente ins Land gebracht werden, erklärte das IKRK am Samstag. Alle Wege zu Wasser, zu Lande und zur Luft müssten ohne Verzögerungen geöffnet werden.

Durch die Luftangriffe und Bodenkämpfe seien viele Menschen seit mehr als einer Woche von der Außenwelt abgeschnitten. Verletzte würden sterben, die humanitäre Lage sei katastrophal. Das IKRK warf der von Saudi-Arabien geführten Koalition vor, durch die Luftangriffe würden Lieferungen mit Hilfsgütern blockiert.

Eine von Saudi-Arabien geführte sunnitische Militärallianz will mit Luftangriffen die schiitische Houthi-Miliz bekämpfen, die im Jemen die Macht an sich gerissen hat. Die Miliz ist mit Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh verbündet, der auch Teile der Armee auf seiner Seite hat.

Der jemenitische Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi, der inzwischen nach Saudi-Arabien geflohen ist, hatte vor einigen Tagen die arabischen Staaten zur Intervention aufgefordert. Saudi-Arabien will eine Ausweitung des Einflussbereichs des Iran verhindern. Das schiitische Land gilt als Unterstützer der Houthi-Rebellen. (APA, 4.4.2015)