Boston - Im Prozess gegen den überlebenden Attentäter auf den Boston-Marathon werden voraussichtlich am Montag die Schlussplädoyers beginnen. Die Anwälte des Angeklagten Dzhokhar Tsarnaev haben seine Verantwortung nicht bestritten. Sie versuchen aber, eine Todesstrafe für den 21-Jährigen abzuwenden, wie die Zeitung "Boston Globe" am Freitag berichtete.

Nach den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung wird die Jury beraten. Die Geschworenen müssen ein Urteil in allen 30 Anklagepunkten fällen. Auf 17 von ihnen steht die Todesstrafe.

Ein Schuldspruch gilt nach dem Schuldeingeständnis der Verteidigung als sehr wahrscheinlich. Die Jury wird sich erst nach ihrem Urteil mit dem Strafmaß befassen.

Die Verteidigung argumentiert, dass sich Tsarnaev nur wegen des schlechten Einflusses seines radikalisierten Bruders Tamerlan (26) an dem blutigen Attentat am 15. April 2013 beteiligt hatte. Drei Menschen starben und 260 wurden verletzt, als die Geschwister tschetschenischer Abstammung damals an der Zielgeraden zwei Bomben zündeten. Tamerlan wurde während der Flucht getötet. (APA, 4.4.2015)