Linz - Genau ein halbes Jahr vor der oberösterreichischen Landtagswahl scheint vor allem der Kampf um Platz zwei hinter der ÖVP offen: Laut einem am Samstag veröffentlichten Politikbarometer der "Oberösterreichischen Nachrichten" und des Linzer Meinungsforschungsinstituts Spectra liegen FPÖ und SPÖ erstmals mit 19 bis 21 Prozent gleichauf. Die Volkspartei steht laut der Umfrage bei 40 bis 44 Prozent.

Die Landeshauptmann-Partei liegt somit in der Sonntagsfrage weiterhin unangefochten - der Umfrage nach mit mehr als 20 Prozentpunkten Vorsprung - vorne, allerdings muss sie im Vergleich zum Wahlgang vor sechs Jahren (46,8 Prozent) bzw. auch gegenüber dem OÖN-Barometer vom vergangenen Dezember (42 bis 46 Prozent) einen Rückgang in der Wählergunst befürchten.

Auf Augenhöhe

Die Freiheitlichen scheinen hingegen ihrem Ziel, die SPÖ als Nummer zwei im Land abzulösen, näher gekommen: Die aktuelle Umfrage sieht sie erstmals auf Augenhöhe mit den Sozialdemokraten. Beide Parteien haben gegenüber dem Dezember-Barometer zugelegt, und zwar die SPÖ um rund einen Prozentpunkt, die FPÖ um etwa vier Prozentpunkte. Fährt die SPÖ beim Wahlgang am 27. September kein besseres Ergebnis ein als in der aktuellen Umfrage, würde sie ihren historischen Tiefststand von 2009 (24,9 Prozent) noch einmal unterschreiten. Die FPÖ läge mit ihrem Umfragewert über dem vergangenen Wahlergebnis (15,3 Prozent).

Für Neos wird es eng

Knapp über dem Ergebnis von 2009 (9,2 Prozent) sieht die Umfrage auch die Grünen, die demnach zurzeit bei 10 bis 12 Prozent liegen. Eng werden dürfte es für die Neos, die laut Barometer bei 3 bis 5 Prozent liegen und sich damit genau an der Vier-Prozent-Hürde bewegen. Kaum Chancen dürften der Umfrage zufolge hingegen Team Stronach und BZÖ haben, die beide bei 0 bis 2 Prozent und damit deutlich unter der notwendigen Grenze liegen.

Für die Umfrage wurden Ende März - also exakt ein halbes Jahr vor dem Wahltermin - 500 Menschen in Oberösterreich befragt. (APA, 4.4.2015)