Bamako - Bei Ermittlungen zu einer Explosion in der malischen Hauptstadt Bamako sind die Sicherheitsbehörden des westafrikanischen Landes offenbar einem Anschlagsplan auf die Spur gekommen. Eine Explosion erschütterte am Freitag ein Privathaus in einem Randbezirk von Bamako, dabei wurde nach Angaben der Sicherheitskräfte ein Wachmann getötet.

In dem Haus sei ein schwerer Anschlag vorbereitet worden, sagte ein Beamter der Gendarmerie der Nachrichtenagentur AFP. Der aus dem Nachbarland Burkina Faso stammende Hausbesitzer sei festgenommen worden und habe angefangen, Details preiszugeben.

"Eindeutig ein Terrorakt vorbereitet"

Auf dem Gelände wurden laut einem Polizeibeamten vor Ort mehrere Zünder gefunden. Diese seien falsch gehandhabt worden, wodurch es zur Explosion gekommen sei. Ein Vertreter der UNO-Mission MINUSMA sagte, in dem Haus sei "eindeutig ein Terrorakt vorbereitet worden".

Nachbarn identifizierten den Getöteten nach Polizeiangaben als malischen Wachmann des Hauses. Drei Anrainer seien durch die Explosion verletzt worden. Durch die Explosion wurde das Haus zum Teil zerstört, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Sprengstoffexperten der UNO-Mission MINUSMA waren vor Ort.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen und von Anrainern lebt gegenüber dem verdächtigen Haus eine Französin. Es gab aber zunächst keine Hinweise darauf, dass die mutmaßlichen Anschlagspläne ihr galten.

Der Vorfall dürfte die ausländischen Bewohner Bamakos dennoch verschrecken. Erst Anfang März hatten Bewaffnete die bei Ausländern beliebte Bar "La Terrasse" in der malischen Hauptstadt gestürmt und dabei drei Malier, einen Franzosen und einen Belgier getötet. Der Gendarmerie-Vertreter sagte, es werde ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Vorfall vom Freitag und dem Fund von Waffen vor dem Angriff auf die Bar geprüft. Zu dem Angriff vom 7. März hatte sich die Jihadistengruppe des Algeriers Mokhtar Belmokhtar bekannt. (APA, 3.4.2015)