Wenn man das mit Weiberln und Manderln durcheinanderbekommt, kann es übel enden. Hätte Andreas Gabalier schon gleich einmal vorbeugend sagen können. Leider hat ihn dazu niemand befragt. Befragt wird er zumeist eher zu Fragen der Kindererziehung und der Bundeshymne. Hätte man ihn nämlich befragt, dann wäre man in den Genuss vollmundiger Geschlechtsbegriff-Transmutationen gekommen, die man so nicht alle Tage hört. Aber vermutlich hört man auch nicht alle Tage "Mountain-Man". Für Interessierte, Verwirrte und die geneigte Leserschaft: Es gibt da Manderln und Weiberln.

Wenn diese nicht aufeinander stehen, gibt es Probleme. Literarisch gemeint. Aber damit es nicht fad wird, gibt es zusätzlich dazu noch die Dirndln und die Mannsbülda. Das ergäbe eigentlich auch ganz passable andere Kombivariationen: Mannsbüld mit Manderl beispielsweise. Oder Dirndl mit Weiberl. Fortgeschrittene üben bereits mit Mannsdirndl und Manderlweibsbüld. Dirndlmanderlweibsbüld und Mannsbüldweiberlmanderl und Manderldirndlweibsbüld und Dirndlweiberlmannsbüldmanderlweib.

Diese Möglichkeiten hat Gabalier offensichtlich noch nicht ausgeschöpft. Eventuell grämt er sich darüber. Zum Gefühl des diskriminierten Heterosexuellen – unter anderem, weil Con chita ein paar Staubfänger mehr abgestaubt hat – kombiniert er schon mal experimentell ein "Rocky Horror Picture Show"-affines Lederwamserl à la Dr. Frank N. Furter und die Freddie-Mercury-Ledermanschetten. (Julya Rabinowich, DER STANDARD, 4./5.4.2015)