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Ostern gibt es ja reichlich Brauchtum. Manche färben Eier. Die einen verstecken Schokohasen, die anderen überfallen eine Charityveranstaltung. Letzteres passiert am Montag im Hamburger "Tatort Frohe Ostern, Falke".

Kommissarin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) diniert gerade für einen guten Zweck (Flüchtlingshilfe), als die Veranstaltung von den "Bad Easter Bunnies" überfallen wird. Die linke Aktivistengruppe bringt natürlich keine Ostergeschenke, sondern heizt der feinen Hamburger Gesellschaft so richtig ein – nach dem Motto: Euch interessiert ja ohnehin nur euer Fressen hier.

Wie nicht anders zu erwarten, läuft die Aktion völlig aus dem Ruder, und schon bald liegt ein Smokingträger tot am Boden. Jetzt muss natürlich Kollege Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) von außen irgendwie ran, um alle zu retten. Der zählt eigentlich zu den sympathischen Ermittlern. Insofern ist es unverständlich, warum er in diesem Oster-"Tatort" hohle Sätze wie aus einem Kommisaren-Sprechautomat sagen muss: "Ich will, dass meine Kollegin lebend rauskommt. Wir tun alles, was wir können. Wenn Sie etwas wissen, müssen sie es jetzt sagen."

Die Easter-Bunnies sind dazu verdammt, den ganzen Film lang in zotteligen Hasenkostümen samt Maske herumzulaufen. Das ist im Fall des bösen Anführers, der die harmlosen linken Aktivisten nur für seine bösen Zwecke instrumentalisiert, gut und schlecht zugleich.

Einerseits hat man ihn (Thomas Sarbacher) eh schon in gefühlten 50 "Tatorten" gesehen. Andererseits ist er bei dieser leider sehr absehbaren Geiselnahme der beste Darsteller. Man hätte ihn gern ohne den ganzen Hasenfirlefanz gesehen. (Birgit Baumann, DER STANDARD, 4./5./6.4.2015)