Ein Automat für Prepaid-SIMs - der Traum aller "Ingress"-spielenden Touristen.

Foto: NTT Docomo

Dass in Japan mitunter auch kuriose Güter über Automaten verkauft werden, ist schon länger bekannt. Der größte Mobilfunker des Landes, NTT Docomo, bietet auf diesem Wege jetzt auch Prepaid-SIM-Karten an und hat damit vor allem ausländische Gäste im Auge.

Die ersten beiden Maschinen wurden nun am Kansai International Airport nahe Osaka sowie in der Aqua City, einem großen Gebäudekomplex für Einkauf und Vernügungen, aufgestellt. Weitere Geräte, vor allem in touristischen Zentren und Flughäfen, sollen folgen.

Zwei Tarife

Angeboten werden SIM-Karten in allen gängigen Formaten (Standard, Micro, Nano). Gewählt werden kann zwischen zwei Tarifen. Der erste ist für eine Woche gültig und kostet 3.450 Yen (aktuell rund 26,5 Euro), der zweite gilt zwei Wochen und schlägt mit 4.950 Yen (circa 38 Euro) zu Buche.

Beide gewähren Zugang zum landesweit verfügbaren 4G-Netz mit maximaler Downloadgeschwindigkeit von 150 Mbps und bis zu 50 Mbps im Upload. Für die tägliche Nutzung gilt ein Limit von 100 Megabyte, nach Überschreitung wird auf 200 Kbps gedrosselt, berichtet Tech in Asia. Eine Verlängerung ist nicht möglich, stattdessen muss eine neue Karte erworben werden.

Die Automaten liefern außerdem eine Anleitung, die erläutert, wie man sich in die 95.000 WLAN-Hotspots von NTT Docomo einwählen kann. Kostenloses öffentliches WLAN ist in Japan nicht die Regel.

NFC-basierte Zahlung

Bezahlt wird nicht durch Münzeinwurf oder Scheine, sondern kontaktlos mit einer NFC-fähigen Kreditkarte, womit auch etwaiges Geldwechseln entfällt. Die persönlichen Daten gibt der Käufer über einen Touchbildschirm ein oder lässt seinen Pass vom Automaten scannen. Das Interface wird momentan auf Japanisch, Chinesisch und Englisch angeboten, soll aber künftig um weitere Sprachen erweitert werden. Vorgesehen sind etwa Thai und Koreanisch.

Nach offiziellen Zahlen besuchen aktuell jährlich 13 Millionen Touristen den Inselstaat. Bis 2020, wenn die Hauptstadt Tokio Gastgeber der olympischen Sommerspiele sein wird, sollen es 20 Millionen werden. (gpi, 03.04.2015)