Die Band Catastrophe & Cure kommt aus Steyr, und sie gastiert natürlich auch in Steyr.

Foto: Maislinger

Linz - Wenn Catastrophe & Cure am heutigen Karfreitag wieder einmal in Steyr vorbeischauen, dann wird das sicher kein Kreuzweg, sondern eine triumphale Heimkehr. Denn die sechs Buben stammen aus der oberösterreichischen Stadt, hier hat alles begonnen, bevor sie in die weite Welt in Gestalt von Wien gezogen sind - ursprünglich, um Studium und Zivildienst anzugehen.

Johannes Eder (Gesang, Gitarre), Lukas Kargl (Gitarre), Patrick Steinhuber (Bass, Gesang), Raphael Rameis (Schlagzeug), Sebastian Kargl (Cello, Synthesizer) und Maximilian Atteneder (Keyboards) hatten ihre ersten Indiepop-Visionen im Jahr 2009, damals gründeten sie Catastrophe & Cure. Den Namen entlehnten sie von einer Nummer der US-Postrockband Explosions In The Sky.

Ein Jahr danach erschien die erste EP, Somewhere In Between, im Herbst 2012 das Debütalbum Like Crazy Doves, mit dem sie auch auf FM4 so richtig durchstarteten. Folgerichtig konnte die Combo danach den FM4-Amadeus-Award 2013 gewinnen.

Was sich seither nicht geändert hat, ist das Gespür für eingängige Melodien und ungewöhnliche Arrangements, Eigenschaften, die auch der Stuttgarter Markus Birkle erkannt hat. Der ist normalerweise Gitarrist bei Livekonzerten der Fantastischen Vier, aber zudem eben Musikproduzent.

Nach dem Erstling betreute Birkle jetzt auch das in den kommenden Wochen erscheinende Nachfolgealbum der Catastrophe & Cure mit Titel Undeniable/Irresistible. Nach längerer Arbeit und viel Tüftelei sind zehn neue Songs entstanden, die vor allem zeigen, dass sich die Band nicht wiederholen will. So klingt das Sextett jetzt nicht nur gewohnt verträumt, sondern melancholischer, düsterer und elektronischer als früher. Vielseitigkeit und Abwechslung sind Trumpf, zum sphärischen Pathos gesellen sich etwa verhatscht-dezente Blues-Stimmungen.

Die Finanzfragen

Letztere könnten durch die ungewöhnliche Finanzierungsmethode des Albums entstanden sein: Als Birkles Studio umgebaut wurde, halfen die sechs Musiker auf der Baustelle aus. Beton mischen fürs Liedermischen sozusagen. Davon gut erholt, heißt es zuerst "Back to the Röda-Roots", wo noch zu Schülerzeiten alles als Coverband angefangen hatte, danach stellen Catastrophe & Cure das neue Material live in Österreich vor. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 3.4.2015)