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Zwei Bilder des Flugdatenschreibers. Trotz schwerer Schäden soll das Gerät auswertbar sein.

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Bild der Absturzstelle.

Foto: APA/EPA/YVES MALENFER/DICOM/MINI

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Bergungsarbeiten.

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Paris/Düsseldorf/Seyne-les-Alpes – Eine erste Auswertung des zweiten Flugschreibers der abgestürzten Germanwings-Maschine hat bestätigt, dass der Copilot das Flugzeug bewusst in den Sinkflug gebracht hat. Das teilte die französische Untersuchungsbehörde BEA am Freitag mit.

Der Autopilot sei von dem Anwesenden im Cockpit so eingestellt worden, dass die Maschine auf 100 Fuß (etwa 30 Meter) sinkt. Während des Sinkflugs sei zudem mehrfach die Geschwindigkeit erhöht worden.

Informationen des Stimmenrekorders bestätigt

Eine Auswertung des bereits kurz nach dem Absturz am Dienstag vergangener Woche gefundenen Stimmenrekorders hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Marseille bereits ergeben, dass der Copilot zum Absturzzeitpunkt allein im Cockpit war.

Die zweite Blackbox mit den technischen Daten des Airbus A320 wurde erst eineinhalb Wochen nach der Flugkatastrophe am Donnerstag gefunden. Sie war von Geröll verschüttet und wurde am Freitag der Untersuchungsbehörde überstellt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnten bisher 150 DNA-Profile aus den Proben von der Absturzstelle isoliert werden. Bei der Identifizierung der Opfer werden die gefundenen DNA-Profile mit Proben von Angehörigen abgeglichen. Die Arbeit soll Anfang kommender Woche beginnen. Die Angehörigen sollen bei einer Übereinstimmung rasch Bescheid bekommen.

Copilot informierte sich im Internet

Der Copilot hatte sich vor dem Absturz der Maschine im Internet über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert, gab die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Donnerstag bekannt. Auch nach Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren habe er gesucht.

Bis einen Tag vor dem Absturz habe der Copilot in Internetsuchmaschinen entsprechende Begriffe zu Suizid und Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren eingegeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittler hätten in der Düsseldorfer Wohnung des 27-Jährigen ein Tablet gefunden und die Daten darauf ausgewertet.

Durch den Browserverlauf konnten die Suchanfragen für die Zeit vom 16. bis 23. März nachvollzogen werden. Den Angaben zufolge informierte sich der Copilot im Internet auch über medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Er wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er vor Jahren suizidgefährdet.

Arbeitsgruppe berät Änderungen

Nach Ostern soll eine neue Arbeitsgruppe starten, in der Fachleute der deutschen Luftfahrtbranche über Lehren aus dem Absturz beraten. Die Gruppe soll auch über eine Änderung der Regeln zur festen Verriegelung der Cockpittüren beraten. (APA, 3.4.2015)