Opel Corsa OPC, ...

Foto: Opel

... Honda Civic Type R, ...

Foto: Honda

... Ford Focus RS, ...

Foto: Ford

... und Audi RS3 Sportback. Die vier Fahrzeuge decken eine preisliche Spanne von 22.590 bis 63.400 Euro ab. Typen dieses Zuschnitts sind begehrter, als man allgemein glaubt - und ein gewisses Können am Volant ist ganz gewiss nicht von Nachteil.

Foto: Audi

Es geht um Autoquartett, neu gemischt. Um 207 bis 367 PS. Um Frontantrieb und Allrad. Um Volkssportler; "Autos für die Buben", wie der auch nach Jahren Absenz immer noch schmerzlich vermisste einstige Kollege Leo Szemeliker stets sagte. Und es geht, das "Volks" im "Sportler" signalisiert auch dies, um prinzipielle Leistbarkeit, vom Mund abgesparte ernsthaft sportliche Mobilität. Supersportler hingegen kann ein Normalsterblicher sich nur in Magazin- oder Modellautoform leisten.

Vier neue Modelle lassen derzeit die Herzen der ins Visier genommenen Klientel höher schlagen, zwei davon geben tuningkitmäßig noch Raum für Fantasie (Opel, Audi), zwei davon sind schon ab Werk so krawallig (Honda, Ford), dass kaum Wünsche offenbleiben - die "Buben" sehen das aber womöglich ganz anders. Die vier heißen: Opel Corsa OPC, Honda Civic Type R, Ford Focus RS, Audi RS3 Sportback. Sie basieren (anders als die speziell entwickelten Supersportwagen) allesamt auf massenhaft verkauften Allerweltstypen, was für die Hersteller dramatisch Kosten spart, und sind von den jeweils hauseigenen Tunern fachmännisch angeschärft - von den Motoren bis zur Fahrwerksauslegung, von der Lenkung bis zum Sportsitz.

Bei Opel ist OPC (Opel Performance Center) für Emotionalisierung dieser Art zuständig, der Corsa OPC ist im hiesigen Quartett die Verliererkarte, im realen Alltag ist das Kartenspiel-Abschneiden wurscht, der kleine Kracher wird seinen Besitzern viel Freude bereiten und auch beim Verbrauch nicht wirklich über die Stränge schlagen.

Könnerschaft erfordert

Das ist überhaupt ein Kennzeichen der aktuellen Motoren: Downsizing, Umstellung auf Turboaggregate, höhere Leistungsausbeute, geringerer Spritkonsum. Den Opel beflügelt ein 1,6-Liter-Turbo mit 207 PS, der den kleinen Kraftlackl in 6,8 Sekunden von null auf 100 km/h befördert. Beim auch optisch extrem giftigen Civic Type R (ab Sommer) liefert ein 2,0-Liter-i-VTEC-Turbo 310 PS an die Vorderachse ab, womit der Honda-Keil zu den schnellsten, sportlichsten Fronttrieblern von überhaupt zählt; so was zu derbändigen erfordert eindeutig Könnerschaft.

Präzise Beschleunigungswerte stehen noch nicht zur Verfügung, beim Ford Focus RS (ab Anfang 2016) auch nicht. Bekannt indes ist die Umstellung von Frontantrieb auf Allrad und die von Sauger auf Turbo, der 2,3-Liter-Ecoboost-Twin-Scroll-Turbo-4-Zylinder soll "deutlich über 320 PS" leisten, womit er VW Golf R und Audi S3 (je 300 PS, beides Allradler) auf die Plätze verweist, zumindest schon mal leistungsmäßig. Wie es auf der Eichstrecke Nürburgring Nordschleife aussieht, darauf darf man gespannt sein.

Darüber rangiert bei den kompakten Volkssportlern nur noch der Mercedes A 45 AMG (360 PS) - und ab Sommer der Audi RS3 (ab 63.400 €). Einziger 5-Zylinder im schnellen Quartett, ebenfalls turboaufgeladen, und mit seinen 367 PS sprintet der Ingolstädter in 4,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Vor 20 Jahren war das noch ein Ferrari-Wert. (Andreas Stockinger, DER STANDARD Rondomobil, 11.4.2015)