Prishtina - Der Kosovo hat einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer eigenen Armee gemacht. Die Regierung habe nun ein Gesetz erarbeitet, der die Umgestaltung der derzeitigen Sicherheits- in Streitkräfte ermöglichen soll, erklärte Premier Isa Mustafa laut Medienberichten am Mittwoch in Prishtina. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Entwurf die notwendige Zweidrittelmehrheit im Parlament erhalten werde.

Serbische Volksgruppe dagegen

Während Belgrad seinen Widerstand zuletzt aufgegeben hat, widersetzt sich die serbische Volksgruppe, die etwa fünf Prozent der Landesbevölkerung stellt, weiter einer eigenen kosovarischen Armee. Wie das Internetportal "Kosovapress" berichtete, dürfte diese ohne eine Einigung mit der NATO-Allianz allerdings ohnehin nicht im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Landes eingesetzt werden dürfen. Laut früherer Medienberichte soll der im Norden des Landes existierende serbische Zivilschutz in einem ersten Schritt in die Sicherheitskräfte und später in die kosovarischen Streitkräfte integriert werden.

Die Regierung des früheren Premiers Hashim Thaci hatte im März 2014 entschieden, dass die kosovarischen Streitkräfte 5.000 Mann im aktiven Dienst und 3.000 Mann in der Reserve haben sollen. Ihre volle Stärke soll die Armee bis zum Jahr 2019 erreichen. (APA, 1.4.2015)