Tiko soll kommenden November ausgeliefert werden.

Foto: Tiko

Auch wenn in den letzten Jahren ein deutlicher Preisverfall zu bemerken war, ist 3D-Druck immer noch ein recht kostspieliges Hobby. Selbst günstige Geräte, die als Bausatz ausgeliefert und selbst zusammengesetzt werden müssen, schlagen mit 300 Euro und mehr zu Buche und gelten oben drein als unpräzise und kurzlebig.

Doch es gibt Hoffnung, verspricht zumindest das Kickstarter-Projekt Tiko. Hier entsteht ein kleiner Drucker im Unibody-Design, mit dem derlei Probleme vermieden werden sollen.

Frei beweglicher Druckkopf

Zur Bewegung des Druckkopfes, über den Schicht für Schicht das fertige Modell erzeugt wird, setzt man auf eine frei bewegliche Spitze in Pyramidenform anstelle des üblichen Zwei-Achsen-Prinzips. Sie kann eine Fläche von maximal 169 x 169 x 125 Millimeter bearbeiten. Das fertige Modell landet auf einer biegsamen Unterlage, die einfaches Ablösen erlauben soll. Gearbeitet wird mit üblichem PLA-Material. Die Verbindung mit dem Drucker erfolgt über WLAN, die Drucksoftware arbeitet browserbasiert.

Passiv gekühlt

Die fixe Konstruktion des Gerätes soll zwei weitere Vorteile bieten. Dadurch, das alles vorgefertigt ist, gibt es keine Notwendigkeit, den Drucker zu kalibrieren, was die Handhabe vereinfacht. Dazu ist das Druckareal abgeschirmt, sodass Umgebungsbedingungen keinen Einfluss auf das fertige Modell haben sollen.

Auch aus diesem Grunde kommt Tiko ohne aktivem Kühlmechanismus für das verflüssigte Filament aus, die selbst entworfene passive Kühlung soll ausreichen. Der Einsatz von Düsen aus Titan soll außerdem die thermischen Eigenschaften verbessern und den Energieverbrauch als auch die Herstellungkosten senken. Mit Firmware-Updates will man auch nach Veröffentlichung weiter Verbesserungen hinsichtlich der Druckgeschwindigkeit liefern.

Erfolgreicher Kickstart

Die Crowdfunding-Kampagne konnte bereits reges Interesse verzeichnen. Das anvisierte Ziel von 100.000 Dollar wurde bereits um das mehr als Dreifache übertroffen, aktuell steht man bei rund 320.000. Interessenten können sich einen Tiko ab 179 Dollar (aktuell rund 166 Euro) sichern. Dazu gesellen sich Portokosten, die momentan aber noch nicht bekannt sind.

Die aktuelle Roadmap des Tiko-Teams sieht vor, dass man im kommenden August schon erste Vorserienmodelle produziert und die Massenherstellung im November beginnt. Dann sollen, rechtzeitig vor Weihnachten, die ersten 3D-Drucker an ihre neuen Eigentümer zugestellt werden. (gpi, derStandard.at, 01.04.2015)