Klagenfurt/Wien - Der Vermögensverwalter und Ex-Hypo-Vorstandschef Tilo Berlin scheint keine Freude mit dem Anfang März veröffentlichten Buch "Akte Hypo Alpe Adria" der STANDARD-Redakteure Renate Graber und Andreas Schnauder zu haben. Berlins Tagebuch wird in dem Buch zitiert, was ihn nun zum Handeln veranlasst hat. "Ich werde meine Urheberrechte wahrnehmen", kündigte er gegenüber der APA an.

"Meine Bücher schreibe ich selbst, und die Frau Graber soll ihre eigenen Bücher schreiben. Aber einfach meine Texte zu nehmen und für sich zu vereinnahmen, lasse ich mir sicher nicht gefallen", so Berlin. Die Autorin habe bereits Post von seinem Anwalt bekommen, bald sei mit einer Entscheidung zu rechnen, kündigte Berlin an.

Autoren: Korrekt zitiert

Die Autoren des Buches, Graber und Schnauder, erklären dazu auf Anfrage, sie hätten korrekt und unter Quellenangabe aus dem spätestens seit 2010 in Österreich und Deutschland bekannten "2007: Der Deal" zitiert. Die Juristen des Verlags würden eine andere Rechtsmeinung vertreten als die Juristen Tilo Berlins.

Berlin hat in der Zeit, als er Anteile an der Hypo Alpe-Adria-Bank gekauft hatte, und im Begriff war, den Verkauf an die Bayerische Landesbank einzufädeln, ein Tagebuch geführt. Dieses gelangte während der Ermittlungen der Justiz an die Öffentlichkeit, wurde auszugsweise in mehreren Medien abgedruckt und nun eben auch für das Sachbuch "Akte Hypo Alpe-Adria" verwendet. (APA, red, derStandard.at, 1.4.2015)