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Die NSA leidet an Imageproblemen und harter Konkurrenz durch IT-Konzerne.

Foto: APA/EPA/LoScalzo

Daniel Swann ist 22, Mathe-Student und unweit des NSA-Hauptquartiers in Fort Meade, Maryland, aufgewachsen. Er ist der perfekte Rekrut für den US-Nachrichtendienst – und hatte sich in seiner Jugend auch vorgenommen, später als Agent zu arbeiten. Doch nach den Enthüllungen des NSA-Whistleblowers Edward Snowden hat sich Swann umentschieden. "Ich habe starke moralische Bedenken", so Swann zum US-Radio NPR.

Wettstreit mit IT-Konzernen

Potenzielle Rekruten wie Swann könnten der NSA zurzeit en masse verloren gehen, vermutet NPR. Denn zusätzlich zum schlechten Image hat der Geheimdienst Probleme, mit den Gehaltsoptionen großer IT-Konzerne mitzuhalten. So hat auch Swann unlängst ein Praktikum bei Microsoft absolviert – für 7.000 Euro Gehalt und einen Gratis-Leihwagen. Die Konzerne wollen eigene Sicherheitslösungen schaffen und brauchen dafür natürlich auch Experten im Bereich Kryptologie.

Studenten skeptisch

Doch die NSA muss allein heuer 1.600 Stellen neu besetzen. "In Fort Meade stehen nicht nur Supercomputer, die alles alleine machen", so ein NSA-Repräsentant zu NPR, "dahinter stecken viele Leute, die harte Arbeit leisten". Doch auf den Universitäten des Landes hat sich der Blick auf den Geheimdienst stark geändert. Mit einem kann die NSA manche Interessenten aber noch locken: Der Arbeit mit klassifiziertem Material und der Aura des Geheimnisvollen. (fsc, derStandard.at, 31.3.2015)