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Bill Gates (links) hatte Bewunderung für das Showtalent von Steve Jobs und kritisiert dessen Überheblichkeit.

Foto: AP/Reuters

Die neue Biografie über Steve Jobs bringt neue Einblicke in das Leben und die Arbeit des 2011 verstorbenen Apple-Mitgründers. Die beiden Autoren Brent Schlender und Rick Tetzeli konnten für "Becoming Steve Jobs" Interviews mit mehreren Mitarbeitern und Kollegen führen. Auch Bill Gates - langjähriger Weggefährte und Konkurrent von Jobs - kam zu Wort.

Beeindruckt von Jobs‘ Vorbereitungen

"Ich war nie in seiner Liga", zitiert VentureBeat Gates aus dem Buch. Damit meinte der ehemalige Microsoft-Chef Jobs‘ Showtalent. Es sei erstaunlich gewesen, wie genau sich der Apple-Chef auf Produktpräsentationen vorbereitete. Gates habe ihn dafür bewundert. Ebenso hohe Anforderungen habe er auch an seine Mitarbeiter gehabt. Wenn diese nicht alles vor seinen Keynotes richtig vorbereitete hätten, sei er sehr hart gewesen.

Vor besonders wichtigen Vorstellungen sei Jobs auch ein bisschen nervös gewesen, erinnert sich Gates. Obwohl die Reden immer perfekt vorbereitet gewesen seien, habe Jobs auf der Keynote-Bühne das Gefühl vermittelt, dass er spontan spreche.

Kritik an Überheblichkeit

Das Buch reflektiert aber auch die negativen Seiten von Jobs. Der Apple-CEO habe beispielweise während der Entwicklung des Mac die Software-Entwickler vor den Kopf gestoßen, indem er ihnen vermitteln wollte, dass es für sie ein großes Privileg sei Anwendungen für den Mac zu entwickeln. Bill Gates sei einmal bei einem Meeting wie "ein verdammter Hausmeister" behandelt worden, erinnert sich Lotus-CEO Eric Bedel. Jobs und seine Mitarbeiter hätten ihn und Gates komplett ignoriert.

Der Apple-Mitgründer habe sich aufgeführt, als wären sie "ein Haufen Trottel", so Gates. Bei anderen Gelegenheiten wiederum sei Jobs sehr unsicher gewesen, ob der Mac überhaupt "zu etwas tauge" und habe die anderen gebeten, ihm zu helfen. (red, 29.3.2015)