Ab 1. April wird es in Niederösterreich keine Kontingentierung bei Psychotherapien von Kindern und Jugendlichen mehr geben. Der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) begrüßt diese "erfreuliche" Entwicklung der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK), die als erste Krankenkassa die Abschaffung nun endgültig beschlossen hat.
Rascherer Zugang
Ausschlaggebend für den Entschluss waren die durchwegs positiven Erfahrungen der vergangenen Monate, als die Kontingente probeweise aufgehoben waren und die Kinder daher sehr viel rascher Zugang zu erforderlichen Therapien hatten. Peter Stippl, Präsident des ÖBVP, hofft, dass diese Erfahrungen und die daraus gezogene Konsequenz der Abschaffung der Kontingente, auch bei anderen Krankenkassen und Sozialversicherungen umgesetzt werden.
"Denn gerade das rasche Abfangen psychischer Leiden, kann Folgeschäden verhindern", sagt Stippl. Er ist überzeugt davon, dass man mit "Psychotherapie auf Krankenschein" (Sachleistung) für alle Versicherten, dieselben positiven Erfahrungen erzielen würde, wie am Beispiel der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Problemen in Niederösterreich.
Die Aufhebung der Kontingente für Psychotherapie sowie die konsequente Einhaltung der gesetzlich verankerten Verschwiegenheit bei der Antragstellung für psychotherapeutische Leistungen, sind langjährige wesentliche Forderungen des ÖBVP.
Durch ihre Umsetzung würden die Sozialversicherungsträger einen niederschwelligen Zugang zur flächendeckenden psychotherapeutischen Versorgung gewährleisten. Dies wäre ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der psychischen Gesundheit der österreichischen Bevölkerung. (red, derStandard.at, 27.3.2015)