So in etwa könnte die Prozedur aussehen: Eine Robotersonde greift sich einen Felsen, um ihn zur genaueren Untersuchung näher an die Erde heranzubringen.

Illustration: NASA

Washington - Da draußen auf dem Asteroiden 2008 EV5 liegt ein unscheinbarer Felsbrocken herum, der noch nicht ahnt, welches Schicksal die NASA für ihn vorgesehen hat: 2020 soll eine Robotersonde starten, die den etwa vier Meter großen Brocken vom Asteroiden pflücken und ihn in einen Orbit um den Mond schleudern wird.

2025 sollen dann Astronauten eintreffen, um den Felsen näher zu untersuchen - all das eine Vorbereitung auf das Langzeitziel, Menschen zum Mars zu schicken. Die Ankunft auf bzw. bei dem Asteroidenfragment wäre die erste Landung eines Menschen auf einem anderen Himmelskörper seit 1972 - diesmal auf einem beträchtlich kleineren Ziel als dem Mond. Außer 2008 EV5 kommen auch die Asteroiden Itokawa und Bennu noch infrage.

Geänderte Pläne

Das ist das, was von den 2010 bekanntgegebenen Plänen, eine menschliche Besatzung zu einem Asteroiden zu schicken, nach aktuellem Stand übrig geblieben ist. Ursprünglich war angedacht worden, einen ganzen Asteroiden einzufangen und in einen erdnahen Orbit zu bringen.

Laut NASA-Koadministrator Robert Lighfoot wäre dies aber riskant, weil man vielleicht nur eine einzige Chance hätte, den Asteroiden zu erwischen. Für das Rocknapping könnte die Sonde hingegen mehrere Versuche starten.

Deshalb will die NASA zu dieser veränderten Vorgehensweise greifen, obwohl sie um geschätzt 100 Millionen Dollar mehr kosten wird als das ursprüngliche Konzept. Erst muss aber der US-Kongress grünes Licht für das 1,25 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,14 Milliarden Euro) teure Projekt geben. (jdo, derStandard.at, 26.3. 2015)