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In Leipzig soll auch die Sonne scheinen.

Foto: APA/Woitas

Die Vereine der ersten und zweiten deutschen Fußball-Bundesliga haben sich mit dem immer häufiger von gegnerischen Fans attackierten Club RB Leipzig solidarisiert. Konkrete Maßnahmen wurden diesbezüglich bei der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes unter den 36 Profivereinen am Donnerstag in der Nähe von Frankfurt aber nicht beschlossen.

"Niemand verharmlost dieses Thema und niemand unterschätzt dieses Thema. Aber wir sind gegen Symbolpolitik und hektischen Aktionismus", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. "Die nächste Kommission zu gründen, würde bestimmt toll klingen, aber kein einziges Problem lösen."

An einem gemeinsamen, solidarischen Strang soll trotzdem gezogen werden. "Jedes einzelne Mitglied des Ligaverbands muss sich ohne Wenn und Aber davon distanzieren. Es kann nicht hingenommen werden, wenn einem Mitglied des Ligaverbands das Existenzrecht abgesprochen wird", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball mit Blick auf die Probleme rund um den umstrittenen Klub aus Sachsen: "Das Prinzip der Solidarität muss greifen."

Aber, aber, aber

Mit sofortiger Wirkung haben die Vereine dagegen zu ambitionierten Investoren einen Riegel vorgeschoben. Künftig dürfen Dritte (Konzerne oder Mäzene) an höchstens drei Vereinen und nur an einem davon mit zehn Prozent oder mehr beteiligt sein. Bestehende Beteiligungen, wie etwa bei den vom Volkswagen-Konzern unterstützten Klubs, sind wegen "Bestandsschutzes" von dieser Regel ausgenommen.

"Das Ziel ist der Schutz der Integrität und der Glaubwürdigkeit des sportlichen Wettbewerbs", sagte Rauball. Laut der neuen Regelung darf "niemand an mehr als drei Kapitalgesellschaften der Lizenzligen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sein".

Der Volkswagen-Konzern hält Beteiligungen an den Bundesligisten Bayern München (rund zehn Prozent der Anteile gehören VW-Tochter Audi) und VfL Wolfsburg sowie an Zweitliga-Tabellenführer FC Ingolstadt (ebenfalls durch Audi). Die Kapitalgesellschaft des VfL ist eine hundertprozentige VW-Tochter.

"Alle Beteiligungen wurden erworben, als die Statuten noch nicht gegriffen haben", sagte Seifert, der zudem keine weiteren akuten Fälle befürchtet: "Stand heute sehen wir keine Investoren, die die Absicht haben, sich an einem vierten Klub zu beteiligen." (APA/sid/red - 26.3.2015)