Bregenz - Die Landes- und Hypothekenbank Vorarlberg (Hypo Vorarlberg) schließt eine Umbenennung ihres Geldinstituts "nicht ganz aus". Nach dem Hypo Alpe Adria-Debakel sei der Imageschaden erheblich, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Grahammer am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz. Freilich würde die Etablierung einer neuen Marke einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.

Grahammer ging damit auf die indirekten Folgen ein, die der Hypo Vorarlberg durch das Heta-Moratorium entstanden sind. Die direkten zeigten sich im Ergebnis für 2014. Dort mussten 48 Mio. Euro an Wertberichtigungen berücksichtigt werden, das Ergebnis vor Steuern sank damit um 43,9 Prozent auf knapp 54 Mio. Euro (2013: 96,1 Mio. Euro). Das Konzernergebnis lag bei 41,3 Mio. Euro gegenüber 74,5 Mio. Euro im Jahr 2013. Es sollen - vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung - dennoch fünf Millionen Euro an Dividende an die Eigentümer ausgeschüttet werden.

Zugenommen hat im vergangenen Jahr das ausgegebene Kreditvolumen - um 5,5 Prozent auf 9,0 Mrd. Euro (2013: 8,5 Mrd.). Die Einlagen der Kunden hingegen nahmen um 3,2 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro (2013: 4,8 Mrd.) ab. Nach Angaben von Vorstand Johannes Hefel waren die tiefen Zinsen ein "Turbo" für den Wohnbau. Über 1.600 langfristige Finanzierungen für Wohnraum mit einem Volumen von knapp 240 Mio. Euro seien angefragt worden, das sei ein neuer Rekord. Das Volumen der Privatkunden-Ausleihungen habe im Vorjahr 1,83 Mrd. Euro betragen.

Andererseits seien die Sparer wegen der tiefen Zinsen auf der Suche nach Alternativen zu konservativen Produkten. Die Bereitschaft, zur Vermögensabsicherung auch Risiko in Kauf zu nehmen und Aktien zu kaufen, sei am Steigen, befand Hefel. Die Summe an Einlagen und Depots von Privaten und Firmen lag im Vorjahr bei 6,5 Mrd. Euro (plus 2,9 Prozent), im Private Banking verwaltete die Hypo Vorarlberg über 800 Millionen Euro.

Besonders zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen der Hypo Vorarlberg mit dem Geschäft in Wien, das sich zu einem zweiten Kernmarkt entwickle. In Bezug auf die Margen sei Wien sehr attraktiv, sagte Grahammer. Der Standort in der Bundeshauptstadt werde daher im heurigen Jahr ausgebaut. Man werde neue Räumlichkeiten im Zacherlhaus im ersten Bezirk beziehen, hieß es. Damit sei der Raumbedarf für weitere Jahre gesichert.

Im Hinblick auf die Eigenmittelquote wurde ein Wert von 13,27 Prozent erreicht, die Kernkapitalquote lag bei 9,82 Prozent. Aufgrund von Basel III seien die Werte nicht mit den Vorjahren vergleichbar. "Die Eigenmittel betrugen knapp 1,1 Milliarden Euro, damit wurden die gesetzlichen Anforderungen um über 400 Millionen Euro übertroffen", sagte Vorstand Michel Haller. Dennoch wolle man die Eigenmittelquote "deutlich erhöhen" und werde zukünftige Geschäfte auf den Eigenmitteleinsatz hin ansehen. (APA, 26.3.2015)