Klagenfurt/Wien - Wolfang Kulterer, der zweite Angeklagte in der Causa Heli kompanija, hat sich am Donnerstag am Landesgericht wie zuvor Günter Striedinger nicht schuldig bekannt. Kulterer erklärte, er habe mit der Kreditvergabe an die kroatische Heli kompanija operativ nichts zu tun gehabt. Der von der Hypo Österreich aufbereitete Kreditantrag sei plausibel gewesen, daher habe er ihn auch genehmigt, sagte er.

Die Heli kompanija, die in Kroatien einen Flugrettungsdienst aufziehen wollte, kaufte mit dem Hypo-Geld zwei Eurocopter und erhielt dafür einen Betriebsmittelkredit. Dieser sei Teil des Gesamtpakets gewesen, sagte Kulterer. "Hubschrauber müssen serviciert werden, alles andere wäre ein riesiger Wertverlust." Und es sei damals ein sicheres Geschäft gewesen, denn zwischen den Jahren 2002 und 2007 seien Hubschrauber und Privatjets total vergriffen gewesen.

Bedingung für das Geschäft war unter anderem ein Vertrag zwischen der Heli kompanija und der Republik Kroatien über den Betrieb der Helikopter über 15 Jahre. Dieser Vertrag kam jedoch nicht zustande. Die gekauften Eurocopter konnten verwertet werden, den Betriebsmittelkredit in Höhe von 1,1 Mio. Euro bekam die Hypo nicht mehr zurück.

Kredite bewilligt

Den Angeklagten Kulterer und Striedinger wird vorgeworfen, als Konzernvorstände im Kreditkomitee Mittel bewilligt zu haben, obwohl angeblich bekannt gewesen sei, dass die Heli kompanija den Zuschlag der kroatischen Regierung für den Rettungsdienst nicht bekommen würde. So habe es in Kroatien bereits diesbezügliche Zeitungsartikel gegeben, sagte der Staatsanwalt und legte ein Fax vor. Kulterer erklärte, darüber nicht informiert worden zu sein.

Das Geschäft sei über die Hypo Österreich gelaufen, weil der Kontakt über die Filiale Wien hergestellt worden sei, so Kulterer. Ob es durch General Vladimir Zagorec, der als Lobbyist und Gesellschafter des Unternehmens auftrat, zustande gekommen sei, wisse er nicht, so Kulterer.

Weiters erklärte Kulterer, er habe nie Zweifel an der Analyse-Kompetenz der Verantwortlichen in der Hypo Österreich und der Leasinggesellschaft gehabt. Und hätte die Leasing sowie die Hypo Österreich Kenntnis von einem möglichen Scheitern der Heli kompanija bekommen, hätten die Vorgesetzten sofort informiert werden müssen. Dass er im Vorfeld mit der Heli kompanija und Zagorec Gespräche geführt haben soll, bezeichnete er als "bösartige Unterstellung".

Die Hauptverhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. (APA, 26.3.2015)