Brüssel – EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat die Vorteile aus dem Freihandelsabkommen der EU mit Südkorea drei Jahre nach Inkrafttreten als "äußerst beeindruckend" bezeichnet. Die EU-Exporte nach Südkorea seien seit Inkrafttreten um 35 Prozent gestiegen, von 30,6 Mrd. Euro auf 41,5 Mrd. Euro, sagte Malmström am Donnerstag in Brüssel.

Der Export von Autos aus der EU habe sich mit plus 90 Prozent nahezu verdoppelt, sagte Malmström, die an Sorgen europäischer Autobauer vor Beschluss des Handelsabkommens erinnerte. Die Importe der EU aus Südkorea seien dagegen wegen der Krise stabil geblieben, sagte Malmström.

Die EU-Kommissarin bezeichnete das Freihandelsabkommen mit Südkorea als gutes Beispiel dafür, warum die EU Handel brauche. "Das bestätigt, dass europäische Firmen und Verbraucher gut von mehr internationalem Handel profitieren, weil die EU der weltgrößte Exporteur und Importeur ist." So seien 31 Millionen Jobs in der EU von Ausfuhren in Drittstaaten abhängig. Die EU-Kommission schätzt, dass ein erfolgreicher Abschluss weiterer Handelsabkommen, vor allem mit den USA, Japan und Vietnam der Wirtschaftsleistung der EU um 2 Prozent oder 250 Mrd. Euro ankurbeln könnte.

Befragt, ob Handelsabkommen so wie jenes mit Südkorea auch ohne die umstrittenen Klauseln zum Investorenschutz (ISDS) funktionieren könnten, sagte Malmström, dies sei offensichtlich so: In den Mandaten für die laufenden Verhandlungen sei der Investorenschutz aber enthalten. Kritik bemängeln die ISDS-Klauseln vor allem in den transatlantischen Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) und befürchten, dass dadurch Konzerne ihre Interessen abseits der nationalen Gerichte ausbauen könnten. (APA, 26.3.2015)