Wien - Über die Bedeutung des Song Contests als Kulturevent diskutierte am Mittwoch eine Runde beim Dialogforum auf Einladung des ORF. Diskutiert wurde über die Fragen, ob der Song Contest mehr ist als ein Schlagerwettbewerb, ob er eine Wertschöpfungsmaschinerie für Europas Musik- und Kreativindustrie sein kann oder gar ein gesellschaftspolitischer Motor europäischer Integration und Inklusion verschiedener Diversitäten. Kurzum: Ist der "Eurovision Song Contest" mehr als Musik?

Der Song Contest fördere das internationale Verständnis eines "breiten Publikums auf einer einfachen und allgemein verständlichen Ebene", sagte der Autor Irving Wolther. Nach seinem 60-jährigen Bestehen sei es an der Zeit "ein neues Bewusstsein für die Bedeutung dieses Wettbewerbs zu schaffen – für unsere gemeinsamen ‚Euro-Visionen‘ und für die Weiterentwicklung der Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen."

Brückenbau

Der Song Contest stehe unter dem Motto "Building Bridges", sagte ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm. Der ORF wolle sich "charmanter Gastgeber" sein und "Österreich als modernes, aufgeschlossenes und lebenswertes Land zeigen".

Für Yasmin Hafedh, auch unter ihrem Künstlernamen Yasmo bekannte Rapperin, Slampoetin und Jurorin des Protestsongcontests ist das europäische Wettsingen "eine Möglichkeit, politische Messages über die Songs zu verbreiten."

Österreich habe aber mit Conchita Wurst beim Song Contest 2014 kein Zeichen gesetzt, sagte Ex-Schmetterling und Song-Contest Teilenhmerin Beatrix Neundlinger, "sondern der Song Contest, die Juroren und das Publikum. Hier hat Conchita gewonnen und nicht Österreich." (red, 25.3.2015)