Berlin - Die deutsche Bundesregierung hat einen Vertrag über die Rückgabe eines Matisse-Gemäldes aus dem Gurlitt-Nachlass unterzeichnet. Der Anwalt der jüdischen Familie Rosenberg, Christopher Marinello, erklärte am Dienstag, dass Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) den Vertrag besiegelt habe. Er bestätigte damit einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Bei dem Bild handelt es sich um das Werk "Sitzende Frau" aus dem Jahr 1921, das an die Erben des Pariser Kunstsammlers Paul Rosenberg zurückgegeben werden soll. Der Vertrag habe nun den Weg dafür geebnet, erklärte der Anwalt. Zwar muss das Nachlassgericht die Vereinbarung noch billigen, bevor ein Datum zur Rückführung des Gemäldes festgesetzt werden kann. Er gehe aber davon aus, dass dies nur eine Formalie sei, erklärte Marinello.

Das Werk "Sitzende Frau" gehört zum sogenannten Schwabinger Kunstschatz, der bei dem Sammler Cornelius Gurlitt gefunden worden war. In Gurlitts Münchner Wohnung waren 2012 über 1.400 Kunstwerke beschlagnahmt worden. Ein Großteil davon soll Nazi-Raubkunst sein. Gurlitt starb im Mai vergangenen Jahres. (APA, 25.3.2015)