Wien - Im Handel erhältliche Farben zum Selberfärben von Ostereiern enthalten mehrheitlich für die Gesundheit problematische Azofarbstoffe, ohne mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen zu sein. Das zeigt Greenpeace im diesjährigen "Oster-Check" auf.

50 der insgesamt 60 untersuchten Produkte zum Selberfärben beinhalten Stoffe, die unter anderem in Verdacht stehen Hyperaktivität bei Kindern auszulösen. "Es ist unverantwortlich, dass gerade Ostereierfarben, mit denen oftmals auch Kinderhände in Berührung kommen und die auch auf das Eiweiß abfärben können, nach wie vor gesundheitlich bedenkliche Azofarbstoffe enthalten, und diese nicht mal demensprechend gekennzeichnet werden müssen", sagt Nunu Kaller, KonsumentInnensprecherin bei Greenpeace in Österreich.

Azofarbstoffe können etwa Allergien hervorrufen und stehen im Verdacht, Hyperaktivität bei Kindern auszulösen. Lebensmittel mit bestimmten Azofarbstoffen müssen in der EU mit dem Warnhinweis "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen" gekennzeichnet sein. "Stempelaufdrucke und Farbverzierungen auf den Schalen von Eiern" sind davon jedoch ausgenommen - eine Ausnahmeregelung, derer sich die Hersteller der Eierfarben offenbar bedienen.

Alternativen erhältlich

Auch im Vorjahr hatte Greenpeace die bedenklichen Eierfarben kritisiert, heuer sind mit zwei Produkten bei Hofer erstmals Azofarbstoff-freie Farben in heimischen Supermarktregalen zu finden.

Für unverpackte, gekochte und gefärbte Eier gibt es übrigens überhaupt keine Kennzeichnungspflicht. Ob man also mit diesen Eiern etwa auch Azofarbstoffen, Gentechnikfutter oder schlechte Tierhaltung mitkauft, ist unklar. (red, derStandard.at, 23.3.2015)