Das Sicherheitsfeature Secure Boot sorgt erneut für Aufregung. Dieses Mal bei Windows 10.

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Bereits bei Windows 8 sorgte die Einführung von Secure Boot für Aufregung, nun dürfte die Schutzmaßnahme beim BIOS-Nachfolger UEFI erneut für Kopfzerbrechen sorgen. Im Rahmen der Hardware Engineering Conference (WinHEC) in China hat Microsoft nämlich die Systemanforderungen für Windows 10 auf PCs und mobilen Geräten angekündigt. Diese sind noch nicht endgültig, trotzdem stellt Microsoft künftig den OEMs (Hardwareherstellern) frei, ob sie in der UEFI-Firmware die Option auf Deaktivierung von Secure Boot hinzufügen.

Hersteller können künftig die Deaktivierung von Secure Boot verhindern.
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Startvorgang in ein anderes Betriebssystem wird deutlich erschwert

Konkret ist Secure Boot für den Boot-Vorgang zuständig und sichert diesen mit einem signierten Schlüssel ab. Die Funktion dient eigentlich der Sicherheit, erschwert jedoch deutlich den Startvorgang in ein anderes Betriebssystem, was schon bei Windows 8 für Diskussionen in der Linux-Community sorgte. Damals meldete sich auch Linux-Gründer Linus Torvalds zu Wort und gab an, dass er zwar kein großer Fan des UEFI-Ansatzes sei, es jedoch durchaus gute Gründe für einen signierten Boot gäbe. Torvalds fügte damals jedoch hinzu, dass es wichtig sei, Secure Boot auch deaktivieren zu können, was vonseiten der OEMs bei Windows 10 nun unterbunden werden könnte.

Mobile Windows 10-Geräte müssen mit Secure Boot ausgestattet sein

Im mobilen Bereich müssen die Geräte übrigens mit Secure Boot ausgeliefert werden – ohne Option auf Deaktivierung. Dies ist jedoch keine große Überraschung, da Microsoft bereits seit Windows Phone 8 diesen Schritt gesetzt hat. Aaron Williamson vom Software Freedom Law Center kommentiere die Entscheidung von Microsoft damals damit, dass der IT-Riese wohl verhindern möchte, dass alternative Betriebssysteme auf Windows-8-ARM-Geräten installiert werden. Diesen Einschnitt könnten mit Windows 10 auch die Hersteller bei PCs setzen. (red, derStandard.at, 21.03.2015)