Vatikanstadt – Der Holocaust-Leugner Richard Williamson ist erneut exkommuniziert worden. Der britische Geistliche sei wegen einer illegalen Bischofsweihe in Brasilien zum zweiten Mal mit einem Kirchenbann belegt worden, meldete die katholische Nachrichtenagentur Imedia am Freitag. Dieser Verstoß gegen das Kirchenrecht habe automatisch eine Exkommunikation nach sich gezogen.

Der 75-Jährige war bereits 1988 aus der Kirche ausgeschlossen worden, nachdem der Gründer der erzkonservativen Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, ihn und drei andere Mitglieder der abtrünnigen Priestervereinigung ohne Zustimmung des Vatikans zum Bischof geweiht hatte. 2009 hob der damalige Papst Benedikt XVI. die Strafen als Geste der Versöhnung mit den Piusbrüdern aber wieder auf.

Benedikt wurde dafür weltweit heftig kritisiert, weil Williamson nahezu zeitgleich in einem Interview die Existenz von Gaskammern und den millionenfachen Mord an Juden durch die Nazis geleugnet hatte. Der Vatikan erklärte damals, keine Kenntnis von den Äußerungen gehabt zu haben. Der wegen Volksverhetzung verurteilte Williamson wurde 2012 aus der Piusbruderschaft ausgeschlossen. (APA, 20.3.2015)