Gelegentlich wird an Zeitungen, Medien überhaupt und auch an Glossen wie diese die Forderung gestellt, sie sollten nicht so viele düstere Themen bringen.

Ist ja wahr. Allerdings fällt auch bei manchen Meldungen mit Humor-Potenzial das Lächeln oder Lachen sehr bald etwas gequält aus. Auf eine gewisse Art ist ja lustig, dass der griechische Finanzminister zuerst sagt, der Stinkefinger, den er vor Jahren Deutschland gezeigt hat, sei in das Video hineinmanipuliert. Dann scheint ihn darin ein deutscher TV-Humorist zu bestätigen, indem er die Fälschung zugibt. Aber leider kann sich Yannis Varoufakis nur kurz bestätigt sehen, denn gleich darauf erklärt der Deutsche dieses Geständnis als Satire. Yannis Varoufakis steht jetzt als jemand da, der eine Fälschung behauptet, die es nicht gibt. Irgendwie witzig, aber dann wieder weniger, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass der Mann schließlich anderes zu tun hat, als seine Zeit mit der großen Stinkefinger-Saga zu verplempern.

Auch die Details der großen Hypo-Alpe- Adria-Inkompetenz-Oper sind streckenweise austriakisch-komisch. Aber mehr so im Sinne eines Sarkasmus.

Die Welt von der Ostukraine über den arabischen Raum zu den Flüchtlingstragödien im Mittelmeer und dem Griechenland-Drama ist momentan nicht sehr lustig. Aber wir werden weiter nach dem befreienden Lachen suchen, versprochen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 21.3.2015)