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Der Wahlkampf hat in Nigeria längst begonnen.

Foto: REUTERS/Akintunde Akinleye

Abuja/London – Nigerias Präsident Goodluck Jonathan will die islamistische Terrorgruppe Boko Haram innerhalb eines Monats besiegen und aus ihrem Herrschaftsgebiet vertreiben. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir nicht länger als einen Monat brauchen werden, um die Territorien zu erobern, die bisher in den Händen von Boko Haram waren", sagte Jonathan in einem am Freitag ausgestrahlten BBC-Interview.

Die Gruppe werde mit jedem Tag schwächer, fügte Jonathan hinzu. Die nigerianische Armee hatte die sunnitischen Extremisten in den vergangenen Wochen mit Unterstützung von Truppen aus den Nachbarländern Tschad, Kamerun, Niger und Benin immer weiter zurückgedrängt und zahlreiche Dörfer aus ihren Händen befreit.

Wahlen in einer Woche

Die Bevölkerung wirft Jonathan aber seit langem vor, hilflos im Kampf gegen die Terroristen zu wirken. In rund einer Woche finden im bevölkerungsreichsten Land Afrikas Wahlen statt, bei denen sich der Staatschef zur Wiederwahl stellt.

Im Nordosten von Nigeria haben Soldaten aus dem Tschad zugleich ein Massengrab entdeckt. Nach der Rückeroberung der Stadt Damasak aus den Händen von Boko Haram seien dort etwa hundert Leichen gefunden worden, sagte am Freitag ein Sprecher des tschadischen Militärs.

Boko Haram will im Norden Nigerias einen Gottesstaat aufbauen. Zuletzt hatte sie der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) die Treue geschworen, die in Syrien und im Irak große Gebiete beherrscht. Seit 2009 sind bei Angriffen und Anschlägen der Fundamentalisten mehr als 13.000 Menschen ums Leben gekommen. (APA, 20.3.2015)