Kärnten unter Jörg Haider hat Seegrundstücke um einen viel zu hohen Preis angekauft. Eine saftige Provision wurde von einer Abgeordneten an die Haider-Partei als "Briefträgerin" weitergeleitet. Wen überrascht das? Niemanden.

Die korrupte Komponente der Haiderei ist inzwischen ausgiebig belegt - auch die Inkompetenz und das Abenteurertum, die mit der Amtsausübung dieses Mannes einhergingen. Letztlich geht die jammervolle finanzielle Lage Kärntens auf das System Haider zurück.

Das Groteske daran ist die ungebrochene Kontinuität von Haiders politischem Erfolgsrezept. Haiders nicht unbeachtlicher politischer Erfolg bestand aus zwei Themen: Ausländerhass und Angriffen gegen das "korrupte System der Altparteien". Das brachte ihn bis auf 27 Prozent und an die Schwelle zum Kanzleramt.

Haiders geistige Nachfolger kommen mit genau dieser Mischung auch an die 30-Prozent-Grenze. Die Feinde sind jetzt ein bisschen enger definiert: nicht alle "Ausländer", sondern die Muslime. Aber das zusammen mit der unablässigen Behauptung, alle anderen seien korrupt, bringt es auch in die Gegend von 25 bis 29 Prozent in den Umfragen.

Ziehen die Anhänger dieses Rechtspopulismus irgendwelche Analogieschlüsse? Werden sie jetzt weniger leichtgläubig, wenn ihnen wieder einer "Sauberkeit" und Ausländerhass verspricht? Schaut im Moment nicht so aus. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 20.3.2015)