Landeshauptmann Peter Kaiser zugeschalten in der "ZiB 2".

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Man hätte mit dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser nicht tauschen mögen, als er am Mittwoch in der ZiB 2 aus Klagenfurt zugeschaltet wurde. Nicht einmal, wenn man einen Schulelternabend und eine Wurzelbehandlung gleichzeitig vor sich gehabt hätte.

Es ging um die Abwicklung der Heta, und Kaiser tat einem schon leid, bevor Armin Wolf meinte: "Sie liegen im Süden, Sie haben schönes Wetter, aber Sie haben kein Geld, wie Griechenland." Aber was hat Kärnten wirklich, wenn das Worst-Case-Szenario für das Land eintritt und zehn Milliarden an Haftungen schlagend werden? Dieses Damoklesschwert über dem Land wolle er beseitigen, wich Kaiser aus.

Und welche Werte habe Kärnten, wollte Wolf trotzdem wissen. Kaisers Antwort: "Die wichtigsten unserer Vermögen, die wir letztendlich aufweisen können, sind die Straßen." Sonst kam nichts mehr. Kärnten hat also immerhin Straßen. Aber wer braucht die schon? Außer den Kärntnern natürlich und jenen Österreichern, die über Kärnten nach Italien fahren.

Und sonst? Wolf erinnerte an weitere Vermögenswerte und berührte dabei treffsicher den nächsten wunden Punkt eines geschundenen Landes: "Sie haben doch Seengrundstücke." Peter Kaiser wurde noch ernster, und kurz hatte es den Anschein, dass Herkules hinter ihm die Keule angesichts des Lindwurms entmutigt zu Boden sinken ließ.

Und die Kelag, setzte Wolf nach. Die Grundstücke habe man rechtlich abgesichert, die Elektrizität sei das "weiße Gold" Kärntens. Beides könne man nicht hergeben, so Kaiser. Immerhin müsse er an die Zukunft des Landes denken. Hätten das nur alle seine Vorgänger auch getan. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 20.3.2015)