Bild nicht mehr verfügbar.

Sonnenfinsternis schauen im englischen Cornwall.

Foto: AP/Birchall

Bild nicht mehr verfügbar.

Self-made-Schutzvorrichtung in Bristol.

Foto: AP/Hayhurst

Bild nicht mehr verfügbar.

Blick von Zürich aus.

Foto: EPA

Die totale Sonnenfinsternis im Jahr 1999 sorgte für Verkehrschaos und Weltuntergangsprognosen.

Foto: Robert Newald

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Sonnenscheibe wird nur zu etwa zwei Dritteln bedeckt.

Grafik: APA

Was wird am Freitagvormittag am Himmel passieren?

Die partielle Sonnenfinsternis startet im Westen Österreichs etwas früher als im Osten. In Bregenz beginnt sich der Neumond um 9.27 Uhr vom rechten zum linken Rand vor die Sonne zu schieben, in Wien erst um 9.37 Uhr. Das Maximum wird je nach Bundesland zwischen 10.35 Uhr und 10.46 Uhr erreicht. Enden wird das kosmische Schattenspiel zwischen 11.48 Uhr und 11.58 Uhr.

Warum spricht man von einer partiellen Sonnenfinsternis?

Komplett dunkel wird es nur in einem etwa 400 Kilometer schmalen Streifen auf dem Nordatlantik - zu sehen ist diese totale Eklipse an Land auf den Färöer-Inseln und Spitzbergen. In Österreich wird der Mond die Sonnenscheibe im Schnitt zu 63 Prozent bedecken. Die verbleibende Sonnensichel wird so hell strahlen, dass es kaum merklich dunkler wird.

Wie gefährlich ist die Sonnenstrahlung für die Augen?

Sie ist nicht gefährlicher als üblich, allerdings vermeiden Menschen normalerweise den direkten Blick in die Sonne. Wer den Himmelskörper mit bloßem Auge oder ungefilterten Geräten beobachtet, riskiert Netzhautschäden bis hin zur Erblindung. Die Netzhaut ist nicht schmerzempfindlich - mögliche Schäden werden deshalb nicht sofort wahrgenommen, sondern oft erst nach Jahren.

Wie kann ich meine Augen schützen?

Risikofrei kann mit speziellen Lichtschutzbrillen in die Sonne geschaut werden. Allerdings sind diese komplett ausverkauft oder werden zu Wucherpreisen im Internet versteigert, etwa in Deutschland, wo ein Verkäufer 329 Euro verlangte.

Wer noch eine ergattern konnte, sollte bedenken, sie nicht mit optischen Instrumenten einzusetzen. Fernrohre, Teleskope oder Fotoapparate bündeln das Licht, können Löcher in die Sonnenfinsternisbrillen brennen und die Netzhaut in Sekundenbruchteilen zerstören. Hierfür gibt es im Fachhandel eigene Filterfolien. Gänzlich ungeeignet sind gewöhnliche Sonnenbrillen, gefährlich auch Experimente mit rußgeschwärzten Glasplatten, Wärmedecken oder CDs.

Wie und wo kann ich die Eklipse trotzdem beobachten?

Mithilfe einer selbst gebastelten Lochkamera oder einem Fernrohr kann ein Sonnenbild auf Papier oder Karton projiziert werden. Zahlreiche Anleitungen finden sich im Internet. Hier besteht aber die Gefahr, unbedacht in die Sonne zu schauen. Vor allem Kinder sollte man warnen, es nicht trotzdem zu versuchen.

Weitere Alternativen sind Übertragungen im Internet oder öffentliche Veranstaltungen, bei denen entsprechendes Equipment bereitsteht - etwa in Wien vor dem Naturhistorischen Museum oder in der Urania, in Graz auf dem Mariahilferplatz oder in Salzburg in der Sternwarte auf dem Voggenberg. Die ZAMG prognostiziert einen nahezu wolkenlosen Himmel.

Wird uns die Sofi in ein Energie-Blackout stürzen?

Nein. Bei sehr sonnigem Wetter kann die Stromeinspeisung aus Photovoltaik-Anlagen wegen der Verfinsterung sinken. Das kann aber laut Österreichs Übertragungsnetzbetreiber APG mit dem normalen Regelenergievolumen ausgeglichen werden.

Wann wird sich der Himmel wieder verdunkeln?

Eine totale Sonnenfinsternis wird in Österreich erst wieder 2081 zu beobachten sein, in Wien sogar erst im Jahr 2227. Am 10. Juni 2021 wird der Mond die Sonnenscheibe zu etwa zwölf Prozent bedecken. Im Schnitt erlebt ein Ort auf der Erde alle 375 Jahre eine Finsternis. Die letzte totale Sofi in Österreich war 1999 zu sehen und ging unter anderem mit Verkehrsstaus und Weltuntergangsprognosen einher. (Christa Minkin, DER STANDARD, 20.3.2015)