Graz - Die islamfeindlich Protestbewegung Pegida will am Sonntag, 29. März, den "1. Grazer Frühlings-Spaziergang" abhalten, so die Blog-Plattform "Fisch&Fleisch" am Donnerstag. Die Veranstaltung wurde auf der Facebook-Seite von Pegida Graz angekündigt. Beginn soll um 14.00 Uhr sein, der Treffpunkt sei noch offen. Eine Gegendemo von "Offensive gegen rechts" wurde ebenfalls auf Facebook angekündigt.

In der Einladung zur Teilnahme auf Facebook hieß es u.a., "alle, die mit uns friedlich ein Zeichen für mehr Bürgebeteiligung, gegen Massenmigration und für einen gesunden Patriotismus setzen wollen, sind herzlich willkommen". Man solle sich strikt an die Anweisungen des Demonstrationsleiters und der Polizei halten. Alkohol, Wurfgegenstände, Flaschen, Gegenstände die splittern können, waffenähnliche Gegenstände, Pyrotechnik, Hunde etc. beim Spaziergang seien untersagt. "Etwaige Provokateure, die eventuell Gesten setzen oder Rufe ausstoßen, die unter das NS-Verbotsgesetz fallen könnten, werden der Polizei übergeben", hieß es.

Weiters wurde auf Facebook aufgefordert: "Keine rassistischen Sprüche, keine linksradikalen Sprüche (Versehen mit Smiley, Anm.) und keine Vermummungen". Man solle sich gesittet benehmen und Österreich-, Bundesländer-, Städte- und andere Europäische Fahnen mitbringen. Bei der Demo würden "international bekannte Gastredner" erwartet. Dies soll laut "Fisch&Fleisch" unter anderem der Islamkritiker und Sprecher des Münchner Pegida-Ablegers Begida, Michael Stürzenberger, sein. Stürzenberger ist Politikwissenschaftler, war bis 2011 Mitglied der CSU und ist seit Februar 2012 bayerischer Landesvorsitzender der rechtspopulistischen Partei "Die Freiheit".

Eine Gegendemo formiert sich offenbar bereits: "Graz ist bunt - nicht braun! Keine Meter für Pegida!" hieß auf der Facebook von "Offensive gegen rechts". Seitens der Grazer KPÖ hieß es, nun "hat Pegida auch in Graz einen ihrer berüchtigten rassistischen 'Spaziergänge' angekündigt. Ein Pegida-Aufmarsch hat in Graz - wie auch anderswo - definitiv nichts verloren", so KPÖ-Gemeinderat Robert Krotzer. Man brauche ein solidarisches Miteinander der Menschen für mehr soziale Gerechtigkeit und keine rassistische Hetze und kein Auseinanderdividieren. (APA, 19.3.2015)