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Kämpft um Platz eins bei Regionalwahlen: Rechtspopulist Geert Wilders

Foto: REUTERS/Michael Kooren

Den Haag - Die Große Koalition der Niederlande hat bei den Wahlen in den Provinzen schwere Verluste erlitten. Sozialdemokraten und Rechtsliberale büßten nach den ersten Prognosen des niederländischen Fernsehens vom Mittwochabend rund ein Drittel der Mandate in der Ersten Kammer des Parlaments ein und werden dort auch mit den Sitzen ihrer bisherigen Bündnispartner keine Mehrheit mehr haben.

Die Wahl galt als wichtiger Test für die Große Koalition von Ministerpräsident Mark Rutte. Die Erste Kammer, dem Bundesrat im österreichischen Parlament vergleichbar, wird im Mai von den neuen Provinzabgeordneten bestimmt. Auch in den Parlamenten der zwölf Provinzen verloren die Regierungsparteien schwer. Überraschend deutliche Verluste von rund 1,5 Prozentpunkten erlitt aber auch die Partei für die Freiheit des Rechtspopulisten Geert Wilders. Für ihn war es die vierte Wahlschlappe in Folge.

Verdoppelte Linksliberale

Dramatisch schlecht schnitt die sozialdemokratische Partei für die Arbeit ab. Sie büßt nach den Prognosen auf der Basis von Wählerbefragungen fast die Hälfte der Mandate ein. Die rechtsliberale VVD von Ministerpräsident Rutte verlor rund ein Viertel der Sitze.

Großer Gewinner ist die linksliberale D66, die nach den Prognosen ihr Ergebnis von 2011 verdoppeln konnte. Stimmengewinne verzeichneten auch die Christdemokraten und die Sozialisten.

Die Wahlbeteiligung war mit 49 Prozent deutlich niedriger als vor vier Jahren. Die Niederländer wählten gleichzeitig auch die Räte der sogenannten "Waterschappen", die für den Wasserschutz zuständig sind. Die Ergebnisse werden erst später veröffentlicht.

Geert Wilders hat zuletzt auch in Österreich wieder für Aufmerksamkeit gesorgt: Die FPÖ hatte ihn für den 27. März zu einem Vortrag in die Wiener Hofburg eingeladen und so für Empörung bei SPÖ und Grünen gesorgt. Er soll dort über "Europas Bedrohung durch die Islamisierung" sprechen. (APA, 18.3.2015)