Peter Westenthaler hatte schon bessere Zeiten. Vor seinen (nicht rechtskräftigen) Freisprüchen in den Causen Bundesliga und Lotterien sei er durch eine "emotionale Hölle" gegangen, erklärte der Ex-FPÖ- und -BZÖ-Politiker nun im Österreich-Interview. Dank Reiki und Kinesiologie sei er aber "emotional runtergekommen", lernen wir da von seiner Frau.

Und so wie ein Peter Hochegger laut eigener Angabe zum "spirituellen Menschen" wurde, holte sich das frühere Haider-Buberlpartiemitglied in Thailand "innere Ruhe": Ein Mönch hat "Westi" gesegnet.

Wobei die Erinnerung an Haider-Zeiten unfair ist, denn er, Westenthaler, erkennt sich laut Österreich auf "alten Videos aus seiner Polit-Zeit" heute "absolut nicht mehr", ja, "manchmal erschrecke ich selbst vor mir" .

Nun gilt es jedenfalls, den "Ruf wiederherzustellen". Und da hat Ing. Westenthaler schon die Jobidee für ein "drittes (sic) Standbein" neben Immobilien und "politischem Consulting", in dem er vor der Amnesie danach warnen dürfte. "Ich könnte unschuldig Angeklagte beraten."

Zwar ist die Vorfrage mit der Unschuld eine haarige, aber man muss halt gleich die Grenze richtig ziehen. Ob er auch seinen Ex-Kollegen Grasser beriete? Westenthaler: "Ich würde jeden beraten, der sich unschuldig fühlt und wo die Chance auf Freispruch besteht. Einem Schwerverbrecher würde ich natürlich keine Tipps geben." Klar, der ist ja auch nicht unschuldig. (Renate Graber, DER STANDARD, 18.3.2015)