Indonesien erlaubt künftig den Bürgern mehrerer europäischer Staaten die Einreise ohne Visum, nimmt Australier von dieser Erleichterung aber weiterhin aus. Insgesamt sollen Bürger aus 30 Ländern, darunter auch China, die USA sowie verschiedene Staaten Asiens und des Mittleren Ostens ohne Visum das Land besuchen können, wie der indonesische Tourismusminister Arief Yahya am Montagabend mitteilte.

Er äußerte die Hoffnung, zusätzlich eine Million Touristen anlocken zu können, die dem Land bis zu eine Milliarde Dollar pro Jahr einbringen würden.

Lahmende Wirtschaft

Das benachbarte Australien steht allerdings nicht auf der Liste. Jakarta liegt seit Wochen im Streit mit der Regierung in Canberra wegen der geplanten Hinrichtung von zwei australischen Drogenhändlern. Tourismusminister Yahya bestritt aber, dass die Australier wegen des Streits von der Visa-Erleichterung ausgenommen sind. Er begründete dies vielmehr damit, dass Australien seinerseits von Indonesiern ein Visum verlangt. Allerdings gilt dies auch für die Mehrzahl der Länder auf der Liste.

Mehr als zehn Prozent der ausländischen Besucher in Indonesien stammten 2013 aus Australien. Die Bürger des Landes können aber weiterhin bei der Einreise ein Visum erwerben. Bisher galt die Visumfreiheit nur für einige vorwiegend südostasiatische Länder. Indonesien hofft angesichts einer lahmenden Wirtschaft, mit der Ausweitung der Liste die Zahl der Touristen deutlich steigern zu können. Im Jahr 2013 zählte Indonesien 8,8 Millionen ausländische Besucher, während die Zahl der Touristen in Thailand bei 26,6 Millionen lag und in Malaysia bei 25,7 Millionen. (APA, 17.3.2015)