Südkorea macht Nordkorea für die Cyber-Attacken auf den AKW-Betreiber des Landes im Dezember 2014 verantwortlich. Die Auswertung von Internet-Adressen habe ergeben, dass das Nachbarland hinter dem Hacker-Angriff stehe, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag. Die Regierung kündigte daraufhin an, ein spezielles Team zur Cyber-Abwehr zu bilden, um die Datensicherheit zu verbessern.

6.000 Soldaten für Angriffe über das Internet

Dem Unternehmen Korea Hydro & Nuclear Power waren nach eigenen Angaben im Dezember Daten gestohlen worden. Die Sicherheit der Reaktoren sei dabei aber nicht gefährdet gewesen. Der Konzern betreibt die 23 Atommeiler. Bereits zuvor hatte Südkorea Nordkorea für Hacker-Angriffe etwa auf Banken und Rundfunksender verantwortlich gemacht. Seoul wirft Nordkorea vor, eine Spezialtruppe mit 6.000 Soldaten für Angriffe über das Internet zu unterhalten. Zwischen beiden Staaten auf der koreanischen Halbinsel herrscht seit sechs Jahrzehnten ein Waffenstillstand, offiziell befinden sie sich aber noch im Kriegszustand.

Auch die USA sehen Nordkorea als Drahtzieher hinter Cyber-Attacken. Für Wirbel sorgte zuletzt ein Hacker-Angriff auf das Film-Studio Sony Pictures, für den die USA Nordkorea verantwortlich machen. Nordkorea bestreitet die Vorwürfe. (APA, 17.3. 2015)