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Auch in Deutschland hat eine in Berlin grassierende Masernwelle zu einer Debatte über mangelnden Impfschutz geführt.

Foto: APA/dpa/Lukas Schulze

Washington - Die jüngste Masernwelle in den Vereinigten Staaten ist einer Studie zufolge auf mangelnden Impfschutz bei Kindern zurückzuführen. In den besonders betroffenen Gegenden der Bundesstaaten Kalifornien, Arizona und Illinois seien nur 50 bis 86 Prozent der Kinder gegen die Krankheit geimpft, heißt es in der in der Fachzeitschrift "JAMA Pediatrics" veröffentlichten Untersuchung.

Die Impfrate liege zum Teil deutlich unter den Empfehlungen (zwischen 83 und 94 Prozent; Anm.), die für einen weitreichenden Schutz der Bevölkerung, der sogenannten "Herdenimmunität", nötig seien, heißt es in der Publikation.

Der Masernausbruch in den USA hatte Ende Dezember im Freizeitpark Disneyland bei Los Angeles begonnen. Seitdem erkrankten nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC mehr als 170 Menschen in 17 Bundesstaaten. "Unsere Datensätze erzählen eine sehr eindeutige Geschichte: Der Weg, um diesen und künftige Masernausbrüche zu stoppen, ist das Impfen", schreibt John Brownstein vom Forschungsprogramm des Bostoner Kinderkrankenhauses in der Studie.

Berlin und 30 weitere Masernausbrüche

In den vergangenen Wochen hatte eine in Berlin grassierende Masernwelle für Schlagzeilen gesorgt und eine Debatte über mangelnden Impfschutz ausgelöst. Seit dem Ausbruch im Oktober erkrankten in der Hauptstadt mehr als 700 Menschen; ein anderthalbjähriges Kleinkind starb infolge einer der Infektion. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wurden neben der Berliner Masernwelle in diesem Jahr bereits 30 weitere Ausbrüche in elf anderen Bundesländern gemeldet.

Masern sind eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten, die mitunter lebensbedrohliche Folgen wie etwa eine Hirnhautentzündung haben kann. (APA, derStandard.at, 17.3.2015)