Der Iran soll im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) Waffen an den Irak geliefert haben. Das berichtete die "New York Times" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf drei nicht namentlich genannte Vertreter der US-Regierung in Washington. Geliefert wurden offensichtlich hochentwickelte Raketen, darunter offenbar Fateh-110 Boden-Boden-Raketen sowie Fajr-5 Artillerieraketen. Letztere hat auch die radikalislamische Hamas erst kürzlich eingesetzt. Aufgefallen seien die Raketen im Irak zunächst bei der Analyse von Luftbildern von Truppenbewegungen, aus denen die US-Vertreter auch Rückschlüsse auf den Waffentyp gezogen haben. Von der CIA gab es zunächst keine Stellungnahme.

Washington sei nun besorgt, dass dies die Spannungen in der Region noch weiter anheizen könnte, heißt es. Zum Einsatz seien die besagten Waffen bisher jedoch noch nicht gekommen, sie sollen aber für den Kampf der irakischen Armee gegen die IS-Miliz in Tikrit geliefert worden sein. Dort haben Regierungstruppen erst kürzlich einen Rückschlag erlitten: Kämpfer der Extremisten hätten nördlich von Tikrit Teile einer Versorgungsroute der Armee unter ihre Kontrolle gebracht, hieß es am Montag aus Sicherheitsquellen. Die irakischen Kräfte hätten sich zurückgezogen.

In der vergangenen Woche waren die Regierungstruppen nach eigenen Angaben bis ins Zentrums Tikrits vorgestoßen. Seit mehreren Tagen stockt der Vormarsch jedoch. Iraks Innenminister Mohammed Salim al-Ghaban erklärte nach irakischen Medienberichten, die Streitkräfte hätten ihr Tempo gedrosselt, damit Zivilisten die Stadt verlassen könnten. Bei den heftigen Kämpfen um Tikrit soll das Mausoleum des 2006 hingerichteten Diktators Saddam Hussein zu großen Teilen zerstört worden sein, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. (APA/red, derStandard.at, 17.3.2015)