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Marcel Hirscher holte nach einem Missgeschick im ersten Durchgang noch das Maximum heraus.

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Außer sich: Herr Kristoffersen.

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Kranjska Gora/Wien – "Ich bin offenbar mit dem Schuh irgendwo hängen geblieben, da muss man froh sein, noch dabei zu sein. Bis zu diesem Zeitpunkt lief alles nach Plan. Offenbar trage ich doch Nervosität in mir."

Also sprach Marcel Hirscher, der am Sonntag im ersten Durchgang des Weltcup-Slaloms in Kranjska Gora ein Ausscheiden nur knapp vermeiden konnte. Grund war ein Kuriosum: die Halterungsplatte des Skischuhbandes war von der Kante des anderen Skis ausgerissen worden, ein Verwicklung war die Folge. Der Salzburger lag bereits halb auf der Piste, rettete sich aber noch ins Ziel. Die Konsequenz: großer Rückstand von 02,01 Sekunden auf den führenden Schweden Mattias Hargin.

Im Finale holte Hirscher dann "alles heraus" und setzte vom 19. Platz aus zu einer Aufholjagd an, die ihn mit Laufbestzeit bis Rang sechs nach vorne führen sollte. Hirscher überflügelte dabei auch Felix Neureuther (9.) und konnte ein paar Punkte auf den Führenden im Slalomweltcup wettmachen. 55 Zähler fehlen noch auf den Deutschen. Die Entscheidung im Rennen um die Kleine Kristallkugel fällt somit beim Weltcupfinale in Meribel.

Im Gesamt-Weltcup hat Hirscher seine Führung vier Rennen vor Schluss weiter ausgebaut, er hat nun 164 Punkte Vorsprung auf den Norweger Kjetil Jansrud. Ob Hirscher in Frankreich den Super-G bestreiten wird, blieb offen. Ein Antreten in der Abfahrt ist wohl auszuschließen.

Der Tagessieg ging an Henrik Kristoffersen. Der norwegische Juniorenweltmeister setzte sich vom dritten Platz aus an die Spitze. Mit einer Gesamtzeit von 1:41.26 Minuten blieb er um 24 Hundertestel vor dem Italiener Giuliano Razzoli, Hargin (+0,86) wurde schlussendlich Dritter. "Es war nicht einfach mit den Spuren, aber das war super. Es bedeutet mir sehr viel", meinte Kristoffersen nach seinem zweiten Saison-Erfolg.

Die weiteren Österreicher: Reinfried Herbst (+2,54) belegte Platz 17, Benjamin Raich (+3,15) wurde 24. Herbst sicherte sich immerhin die Teilnahmebereichtigung für Meribel, ob er noch eine Saison anhängen wird, will der 36-Jährige nach dem letzten Rennen entscheiden.

Die junge Garde des ÖSV ließ vollständig aus: Christian Hirschbühl (43.), Michael Matt (47.) und Roland Leitinger (55.) verpassten die Finalteilnahme, Marco Schwarz und Marc Digruber schieden im ersten Lauf aus. (bausch – 15.3. 2015)