Bregenz - Die Vorarlberger Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl hat begonnen. Um 7.00 Uhr sperrten in 17 der 96 Ländle-Kommunen die Wahllokale auf. Die Augen sind speziell auf Hohenems gerichtet, wo FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger um den Bürgermeistersessel kämpft. Das letzte Wahllokal schließt um 13.00 Uhr, mit einem - von der ÖVP berechneten - Landesergebnis wird gegen 18.00 Uhr gerechnet.

Die ersten Gemeinden wurden ausgezählt. In Stallehr (Bezirk Bludenz) kam die Liste "Für Stallehr", die einzige wahlwerbende Gruppe, auf 98,8 Prozent. Als einziger Kandidat stellte sich Matthias Luger der Bürgermeister-Direktwahl. Er erhielt 83 Prozent der Stimmen.

Als zweite Gemeinde war Schnepfau im Bregenzerwald (Bezirk Bregenz) mit der Auszählung der Stimmen fertig. In Schnepfau wurde nach dem Mehrheitswahlverfahren, ohne Parteilisten, gewählt. Bei diesem Wahlsystem können die Wahlberechtigten doppelt so viele Namen wählbarer Personen als Mandate zu vergeben sind, auf einen leeren Stimmzettel schreiben. In Schnepfau hat die Gemeindevertretung neun Sitze. Die neuen Gemeindevertreter werden dann den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin wählen. 70,7 Prozent gingen zur Wahl.

Die 289.602 Wahlberechtigten müssen sich zwischen - landesweit in Summe - 193 Listen entscheiden. In 60 der 96 Ortschaften werden die Bürgermeister direkt gewählt, 132 Kandidaten haben sich aufstellen lassen, darunter 17 Frauen. In den Kommunen ohne Direktwahl wird das Gemeindeoberhaupt von der neu gewählten Gemeindevertretung bestimmt.

Viele ÖVP-nahe Namenslisten

Von den fünf Landtagsparteien treten nach eigenen Angaben die ÖVP in 36, die FPÖ in 39, die SPÖ in 30 und die Grünen in 25 Gemeinden an. Die NEOS werden sich beim erstmaligen Antritt auf Vorarlbergs Kommunalebene in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hörbranz (Bezirk Bregenz) zur Wahl stellen. Anders als vor fünf Jahren nicht mehr dabei ist das BZÖ. Der Großteil der vielen Namenslisten gilt als ÖVP-nahe, die Volkspartei rechnet sich diese aber nicht zu.

Da die Gemeinden in den vergangenen Jahren gewachsen sind, werden heuer mehr Sitze als 2010 und 2005 vergeben - 1.806 gegenüber 1.779. Derzeit hält die ÖVP bei den Gemeindevertretungswahlen aufsummiert bei 44,63 Prozent (612 Mandate), die SPÖ bei 10,75 Prozent (115 Mandate), die FPÖ bei 11,33 Prozent (123 Mandate). Die Grünen kommen auf 7,32 Prozent (69 Mandate), sonstige Namenslisten - die zum Großteil als ÖVP-nahe gelten - auf 25,72 Prozent (845 Mandate).

Aktuell regieren in 92 der 96 Vorarlberger Ortschaften ÖVP-Politiker oder Vertreter von Namenslisten, die FPÖ eroberte vor fünf Jahren in drei Gemeinden das Bürgermeisteramt, die SPÖ in einer. Die Grünen besetzen unter anderem die Position des Vizebürgermeisters in der Landeshauptstadt Bregenz. (APA, 15.3.2015)