Rangun/Peking - Ein Flugzeug aus Myanmar hat nach Angaben der Regierung in Peking eine Bombe über chinesischem Gebiet abgeworfen. Bei dem Zwischenfall seien vier Chinesen getötet worden, erklärte das Außenministerium der Volksrepublik am Samstag. Der Botschafter des Nachbarlandes sei vorgelanden worden.

Nach Darstellung Myanmars (früher Burma) sind die Streitkräfte des Landes nicht für den Zwischenfall verantwortlich. Rebellen in der Region könnten aber absichtlich auf chinesisches Gebiet gefeuert haben, um ein "Missverständnis" auszulösen. Die Regierungstruppen Myanmars kämpfen seit Februar gegen Aufständische an der Grenze zu China. Bereits vor wenigen Tagen war eine Granate auf chinesischem Gebiet gelandet und hatte ein Haus zerstört.

Neun Verletzte

Die Bombe explodierte nach chinesischer Darstellung in einem Zuckerrohrfeld in der Nähe der Stadt Lincang. Staatlichen Medien zufolge wurden auch neun Menschen verletzt. Die chinesische Luftwaffe schickte nach Angaben des Verteidigungsministeriums als Reaktion Flugzeuge in die Region, um die Grenze zu überwachen.

Das myanmarische Präsidialamt erklärte, die Streitkräfte hätten ausschließlich Ziele im Land selbst angegriffen. Außerdem sei die chinesische Armee über die Einsätze informiert gewesen.

Bei der Rebellengruppe handelt es um die MNDAA, die aus Überresten der Kommunistischen Partei Burmas gebildet wurde. Diese kämpfte bis 1989 mit chinesischer Hilfe gegen die Regierung. Myanmar hat China jüngst vorgeworfen, dass unter den Rebellen auch Söldner aus der Volksrepublik kämpfen. Die "Terrorangriffe" von chinesischem Gebiet aus müssten unterbunden werden. (APA, 14.3.2015)