In Österreich erkrankt jede 17. Person im Laufe Ihres Lebens an einem bösartigen Tumor des Dickdarms. Konkret sind das bis zu 5.000 Menschen pro Jahr, die mit dieser Diagnose konfrontiert werden. Die Darmspiegelung gilt als die beste Methode Vorstufen von Krebs zu identifizieren. Werden diese rechtzeitig behandelt, kann der Ausbruch der Krankheit verhindert werden

Die Experten der MedUni Wien empfehlen anlässlich des "internationalen Darmkrebsmonats" im März allen Männern bereits ab 45 Jahren, Frauen ab 50 Jahren dringend eine Darmspiegelung.

Darmspiegelung: Sicher und schonend

"Man könnte einen Großteil dieser Erkrankungsfälle durch eine Darmspiegelung verhindern. Damit können Vorstufen des Darmkrebs, sogenannte Adenome, entdeckt und im Zuge der Darmspiegelung auch gleich entfernt werden", sagt Gastroenterologin Monika Ferlitsch von der MedUni Wien.

Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) handelt es sich um eine risikoarme Vorsorgemethode, bei der die Darmschleimhaut untersucht wird. Dies geschieht mit einem Endoskop, einem schlauchförmigen Spezialgerät in dem unter anderem eine Videokamera integriert ist, die das Bild des Darminneren auf einen Monitor projiziert.

Besser als andere Testverfahren

Ferlitsch und ihr Team forschen intensiv zum Thema Darmkrebs. So verglichen sie zum Beispiel in einer aktuellen Studie die Koloskopie mit einem Test, bei dem nach verstecktem Blut im Stuhl gesucht wird (FOBT: Fecal Occult Blood Test, Hämoccult Test).

"Das Ergebnis hat uns erstaunt, denn es hat gezeigt, dass fast 37 Prozent der Männer, selbst wenn ihr Test negativ war, ein höheres Risiko hatten, ein Adenom zu entwickeln, als Frauen mit einem positiven Test", so Ferlitsch. Das Ergebnis legt also den Schluss nahe, dass das Geschlecht mehr über das Risiko, Darmkrebs zu entwickeln, aussagt, als ein positives FOBT-Ergebnis - und "dieser somit eigentlich wertlos ist", heißt es vonseiten der MedUni.

Die Koloskopie ist eine Vorsorgeuntersuchung, die von vielen niedergelassenen Fachärzten angeboten wird. Daher raten Experen dazu, für diese Routinekontrolle vom Krankenhaus in die Facharztpraxis auszuweichen. Das verkürzt die Wartezeiten für die Untersuchung, da in Spitälern wie dem AKH Wien PatientInnen mit akuten Notfällen vorrangig behandelt werden. (red, derStandard.at, 13.3.2015)