Frankfurt - Babumm, babumm, babumm. Das ist ein Auto für Menschen mit gefährlich niedrigem Ruhepuls. Mercedes jedenfalls sieht den CLA Shooting Brake ganz klar als Pulsbeschleuniger, und wir sind geneigt, uns dieser Auffassung anzuschließen, jedenfalls in der AMG-Version.
Die Affalterbacher haben wieder ein besonderes Schmankerl auf die Räder gestellt, mit Technik, die zwar schon aus der A-Klasse bekannt ist, hier aber aufs Neue begeistert.
Die hölzerne, deutschfreie Bezeichnung für dieses Hochemotikum lautet CLA 45 AMG 4matic Shooting Brake, dahinter stecken: 2,0-Liter-Turbo mit 360 PS (die Kraft, die Pracht, der Klang!), Allrad, damit das auch wunschgemäß auf die Straße findet, Lifestylekombi. Shooting Brake? War da nicht was? Richtig, nach dem auf der E-Klasse basierenden CLS Shooting Brake ist das hier Aktion schöner laden, Episode II.
Der Wagen ist bereits der fünfte Ableger auf Basis der Frontantriebsarchitektur (A-, B-Klasse, CLA, GLA). Das hilft Marge steigern in dieser margenarmen Liga (über Stückzahl) und das Portfolio weiter auffächern, auf dass man endlich wieder Nummer 1 unter den Premiumherstellern der Welt werde.
BMW jedenfalls, in die Richtung zielt das Vorhaben, hat nichts Vergleichbares im Fuhrpark, Audi auch nicht und im Übrigen überhaupt kein Hersteller.
Kritisiert man die hohe Ladekante und den nicht überragend üppigen Kofferraum, so geht das am Zielfokus vorbei. Wer einen wirklich praktischen Kombi in dieser Größenordnung will, greife zum C-Klasse T-Modell. Nein, der hier, der CLA Shooting Brake, soll nur schön sein und ein bisserl praktisch. Das hat er locker drauf.
Zum Start gibt es zwei Diesel und vier Benziner, alle zeitgemäß sparsam, und übrigens: Die AMG-Version schlägt auch hinsichtlich Trinkmanieren keineswegs über die Stränge.
Sofern man nicht ständig rennmäßig unterwegs ist. Sondern mit Normalpuls. Babumm babumm babumm ... (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 13.3.2015)
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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.