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Wladimir Putin bei einem Auftritt am vergangenen Donnerstag, an dem man ihn zuletzt öffentlich gesehen hat.

Foto: AP Photo/Sergei Karpukhin

Moskau – Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin hat Gerüchte über den Gesundheitszustand des Präsidenten dementiert. Dmitri Peskow sagte im Radiosender Moskauer Echo, dass Putin "absolut" gesund sei, es gebe "keinen Grund zur Sorge".

Auf die Frage, ob Putin denn noch einen festen Händedruck habe, sagte Peskow lachend: "Er bricht dir die Hand." Putin war zuletzt am Donnerstag vergangener Woche bei einem Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi in der Öffentlichkeit gesehen worden. Einen Besuch in Kasachstan in dieser Woche sagte er ab. Offiziell gaben weder der Kreml noch Astana Erklärungen für die Absage. Auch ein Treffen mit Vertretern der abtrünnigen georgischen Provinz Südossetien zur Unterzeichnung eines Abkommens wurde verschoben, an einem Treffen des Inlandsgeheimdienstes FSB nahm Putin ebenfalls nicht teil.

Daraufhin machten in Russland Gerüchte die Runde, dass Putin krank sein könnte. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, veröffentlichte der Kreml ein Video von einem Treffen Putins mit russischen Müttern, deren Kinder große Erfolge in Wirtschaft, Kunst und Sport geleistet haben. Die russische Zeitung "RBK" berichtete jedoch laut internationalen Medien unter Berufung auf einen Teilnehmer das Video sei bereits am 5. März - dem Tag seines letzten öffentlichen Auftritts - aufgezeichnet worden. Putin habe dabei müde ausgesehen, hieß es außerdem.

Alles in Ordnung

Sein Sprecher stellte jedoch klar, der Präsident sei mit der Wirtschaftskrise schwer beschäftigt und habe "ständig Treffen, aber nicht alle Treffen sind öffentlich". Wegen der Krise in Russland sei die Lage gespannt. Es gebe andauernd Gespräche mit der Regierung, den Staatskonzernen und Banken. "Natürlich verschlingt das alles sehr viel Zeit", sagte er dem Radiosender Echo Moskwy. Es sei alles in Ordnung.

Auf die Frage, wann der Präsident denn wieder im Fernsehen zu sehen sein werde, reagierte Peskow allerdings ausweichend. "Sobald die Sonne rauskommt und es nach Frühling riecht, bekommen die Leute Fantasien", sagte er der Nachrichtenagentur TASS.

Im Jahr 2012 war in Russland schon einmal über Putins Gesundheit gerätselt worden, als er mehrere Auslandsreisen absagte und offensichtlich humpelte. Der Kreml erklärte damals, Putin habe Rückenprobleme wegen einer "älteren Verletzung" an der Wirbelsäule. Diese verschlimmerten sich demnach, als Putin versuchte, in einem Leichtflugzeug eine Gruppe Kraniche zu begleiten. (APA, 12.3.2015)